Wenn man die - zugegebenermaßen etwas kranken - Hotkeys des Backend-Editors verinnerlicht hat (z.B. Strg+F11 zum Zeile (oder Block) ausschneiden, dann mit Strg+Shift+F1 anderswo wieder einfügen), dann kann man damit extrem schnell arbeiten. Du kannst mit wenigen Handgriffen Blöcke von Zeilen markieren, ausschneiden und einfügen. Leute, die mir zugesehen haben, konnten gar nicht nachvollziehen, was ich da mache, so schnell ging das. Außerdem beachten moderne Editoren (sowohl Frontendeditor als auch Eclipse) beim Einfügen immer die genaue Cursorposition, was sich hier als Nachteil erweist, weil Du beim Einfügen aufpassen musst, dass der Cursor am Zeilenanfang steht, sonst zerhackst Du die Zeile und fügst Deinen Block in der Mitte ein.
Man hatte - zusätzlich zum normalen Clipboard - drei verschiedene Zwischenablagen zur Verfügung und konnte, wenn man die Hotkeys drauf hatte, blitzschnell Codeblöcke markieren, ausschneiden, einfügen und duplizieren. Zum Teil habe ich mir die entsprechenden Hotkeys in Eclipse nachdefiniert, aber so schnell wie im Backend-Editor werde ich damit nie wieder sein.
Das Verhalten des Frontend-Editors hinsichtlich der Einrückung gefällt mir gar nicht. Der Cursor steht immer da, wo ich ihn nicht brauchen kann. Wenn ich in einer Zeile die Taste "Pos 1" drücke, dann springt der Cursor zum Anfang der Einrückung. Drücke ich sie noch mal, spring er zum tatsächlichen Zeilenanfang. Drücke ich sie nochmal, steht er wieder an der Einrückung usw. Das widerspricht jeder Windows-Konvention udn führt dazu, dass ich alle Augenblicke an der falschen Stelle anfange zu schreiben. Zum Glück ist das in Eclipse nicht drin.
Außerdem weißt Du immer, ob Deine Leitung noch da ist. Lass sie zusammengebrochen sein: dann merkst Du das beim Frontend-Editor erst, wenn Du Sichern möchtest...
Leider fragst Du mich ein Dreivierteljahr zu spät, weil ich mich jetzt schon weitgehend an Eclipse gewöhnt habe (wir haben hier schon lange 7.50). Bei der Umstellung hätte ich Dir noch viel mehr Gründe geben können, aber jetzt verschwimmt da bereits meine Erinnerung. Ich weiß nur, dass mein Code-Editieren mit dem Backend-Editor schneller war als mit Eclipse, mit welchem ich wiederum besser klarkomme als mit dem Frontend-Editor. Nach meinem Empfinden macht die SAP den Fehler, dass sie das Ziel, totale Bedienbarkeit per Tastatur stets sicherzustellen und die Maus nur als Komfortmerkmal dazuzugeben, ohne Not fallengelassen haben. Klar, der Trend geht zum Web, aber zumindest soweit es das SAPGui betrifft, ist man normalerweise deutlich schneller, wenn man alle Schritte per Tastatur machen kann, als wenn man immer wieder zwischen den Eingabegeräten hin- und herwechseln muss, mit den Augen den Mauscursor auf dem Bildschirm wiederfinden muss usw. Nur Maus ist ok. Nur Tastatur auch. Aber hin und her ist Mist.
Ich vermisse sogar die Möglichkeit, eine Zeilennummer einzugeben und dann per Enter direkt dorthin zu springen. Bei den modernen Editoren muss man händisch dorthin scrollen.
Die Editor-Umstellung verlief übrigens schleichend. In 7.40 konnte man in seinen Parametern den Backend-Editor schon nicht mehr auswählen, aber wenn man ihn von vorher schon drinhatte (oder sich durch Tabellenmanipulation reingemacht hat), dann hat er weiter funktioniert. Seit 7.50 ignoriert SAP aber die Einstellung und bringt nur noch den Frontend-Editor.