Aha, ein AStA besteht also nur aus Autonomen und Linksextremen. Und Berufsstudenten. Wusste ich gar nicht. Dabei kenne ich wahrscheinlich mehr Leute persönlich, die in einem AStA waren als du - wenn ich mich nicht dazu entschlossen hätte, dass der Weg des Studiums für mich nichts ist, wäre ich übrigens auch AStA-Mitglied geworden. Vorgesehen war ich bereits.DeathAndPain hat geschrieben:Na ja, es ist die Frage, ob man die linksextremen, der Autonomen Szene zuzurechnenden Berufsstudenten als repräsentativ für die Studentenschaft ansieht oder nicht. Ich tendiere eher zu der Meinung, dass diese Punks mit richtigen Studenten nicht viel zu tun haben.
Es gibt Menschen, die ein deutlich weiter gefasstes Bild von Bildung haben das das Erlernen eines Berufes und das war eigentlich auch mal der Ansatz einer Universität. Ich zum Beispiel habe mein Studium abgebrochen, aber trotzdem sehr viel gelernt, was ich heute noch brauchen kann. Ich kann zum Beispiel einen Haushalt lesen (was mir geholfen hat, als ich SAP im Öffentlichen Sektor gemacht habe - aber auch, wenn es darum geht, politisch mitzureden), ich weiß auch, wie Stimmen nach einer Wahl in Sitze umgerechnet werden (ich habe diverses Schulungsmaterial für Studenten dazu geschrieben) und noch viel mehr, was mir heute tagtäglich weiterhilft. Ich weiß, wie ein Parlament funktioniert (das ist nämlich grundsätzlich überall das gleiche), was ich für sehr wichtig halte, wenn man in einer parlamentarischen Demokratie lebt. Und wenn man ein wenig Bildung hat, dann hat man für die Frage, warum die AfD so abgeschnitten hat, wie sie es tat, kein Verständnis mehr.DeathAndPain hat geschrieben:Extreme gehen halt eher zur Wahl als Gemäßigte, und die meisten Studenten wollen was lernen und einen Abschluss machen und interessieren sich nicht für den ASTA. Sicherlich eine Einstellung, die zu kritisieren ist, aber das ist die Sachlage.
An meiner Uni war es so. Vielleicht habe ich den Fehler gemacht, das zu verallgemeinern und anzunehmen, dass das an anderen Unis nicht anders sein wird.Aha, ein AStA besteht also nur aus Autonomen und Linksextremen. Und Berufsstudenten. Wusste ich gar nicht.
Anscheinend hast Du meien Worte dahingehend missverstanden, dass ich es befürworten würde, an der Uni außer dem Abschluss nichts im Sinn zu haben. Ich meinte nur, dass es so ist - jedenfalls an meiner damaligen Uni - und dass das dazu führt, dass der ASTA weit davon entfernt ist, die Mehrheitsmeinung der Studenten zu repräsentieren, sondern vorwiegend davon lebt, dass die Masse nicht wählen geht, er sich von seinen Befugnissen her aber dennoch darauf berufen kann, die gesamte Studentenschaft zu vertreten. Auch wenn das bedeutet, dass für irgendwelchen politischen Ziele Hörsäle "besetzt" und Gebäude mit Ketten versperrt werden etc.Es gibt Menschen, die ein deutlich weiter gefasstes Bild von Bildung haben das das Erlernen eines Berufes und das war eigentlich auch mal der Ansatz einer Universität.
Sofern es sich um eine parlamentarische Demokratie und nicht um eine Scheindemokratie handelt. Ich habe auch mal so gedacht wie Du, habe inzwischen aber wesentliche neue Erkenntnisse erzielt, die unser ganzes politisches System leider in einem ganz anderen Licht darstellen lassen. Wenn Du mal einen richtig schönen Artikel lesen willst, der in die richtige Richtung weist, dann sei Dir dieser ausgezeichnet ausgearbeitete Vortrag eines Kieler Professors ans Herz gelegt:Ich weiß, wie ein Parlament funktioniert (das ist nämlich grundsätzlich überall das gleiche), was ich für sehr wichtig halte, wenn man in einer parlamentarischen Demokratie lebt.
Die Frage ist halt, wie "Bildung" zustande kommt...Und wenn man ein wenig Bildung hat, dann hat man für die Frage, warum die AfD so abgeschnitten hat, wie sie es tat, kein Verständnis mehr.
Sowas finde ich durchaus spannend, aber es bindet auch eine Menge Zeit.Ich bin Schöffe (also ehrenamtlicher Richter ohne Jura-Abschluss) am Landgericht Hamburg und das mache ich auch nicht (nur), um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, sondern weil es MICH bildet.
Darüber habe ich mich auch schon oft geärgert, wenn Leute sich darüber mockiert haben, was für eine Fehlentscheidung ein Urteil gewesen sei, nachdem sie einen Kurzbericht darüber in einer Zeitung gelesen haben. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob es sich um ein seriöses oder weniger seriöses Blatt gehandelt hat: Diese Leute glauben, nach dem Lesen dieser paar von einem Reporter verfassten Sätze den Fall besser beurteilen zu können als der Richter, der sich monatelang damit beschäftigt und alle Beteiligten und Beweise selbst angehört bzw. in Augenschein genommen hat. Da kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln.Man lernt Angeklagte, Zeugen, Opfer und Staatsanwälte kennen, ihre Geschichten und ihre Hintergründe. Und dann versteht man auch viel mehr, wie Urteile zustande kommen wo andere Leute sich fragen "wer urteilt so einen Mist?", ohne einen Gerichtssaal je von innen gesehen zu haben.
Was erwartest Du: Die Medien, über die die Leute sich Bildung verschaffen sollen (und ich rede nicht (nur) von Boulevardblättern, sondern durchaus auch von der ganzen angesehenen Presse), schmeißen die Begriffe doch mittlerweile selber bunt durcheinander. Früher wurde da noch etwas sauberer gearbeitet; heute ist das in keinem mir bekannten Medium mehr üblich (insbesondere auch nicht in der Tagesschau). Geradezu angewidert bin ich von dem ARD "Faktenfinder", der das Ziel verfolgt, falsche Fakten aufzudecken und dabei geflissentlich für sich in Anspruch nimmt, die lautere Wahrheit zu verbreiten, während man bei genauerem Hinsehen erkennen kann, dass es sich um einen gesteuerten Kanal mit wohldefinierten und keineswegs sachlich-neutralen Botschaften handelt.Und man bekommt auch viel mehr Bewusstsein dafür, warum es unterschiedliche Begriffe für "Beschuldigter", "Angeklagter" und "Täter" gibt (schon, weil man zurecht einen Einlauf bekommt, wenn man die Begriffe falsch verwendet).
Ich finde das eine komplett legitime Haltung. Sie wissen, was sie wollen und haben ihr Ziel vor Augen. Viele Männer mögen ja auch das klassische Familienmodell, bei dem die Frau für die drei K's zuständig ist (Kinder, Küche, Kirche). Wenn solch ein Student sich solch eine Studentin angelt und beide damit glücklich sind, wer sind dann wir, es ihnen zu verübeln?NOCH geschockter war ich nur von den nicht wenigen Studentinnen Lehramt Primarstufe, die ganz offen gesagt haben, dass sie das nur studieren, um einen Ingenieur als Lebenspartner "abzugreifen" ohne dass ihr eigenes Studium in Arbeit ausarten sollte - ARBEITEN wollen die in diesem Beruf nicht.
Einen Tod muss man sterben - und Zeit für Bildung ist immer gut investierte ZeitDeathAndPain hat geschrieben:Sowas finde ich durchaus spannend, aber es bindet auch eine Menge Zeit.
DeathAndPain hat geschrieben:seriöses oder weniger seriöses Blatt
Und das ist nicht nur dabei so - umso wichtiger ist Bildung beim Einzelnen. Dass oft nur noch per Zwischenablage "geschrieben", nicht nachrecherchiert und Lektoren eingespart wurden, ist oftmals so offensichtlich, dass mir die Augen tränen.DeathAndPain hat geschrieben:Was erwartest Du: Die Medien, über die die Leute sich Bildung verschaffen sollen (und ich rede nicht (nur) von Boulevardblättern, sondern durchaus auch von der ganzen angesehenen Presse), schmeißen die Begriffe doch mittlerweile selber bunt durcheinander.
Ich finde es überhaupt nicht legitim. Auf eine Uni geht man zum Studieren, wenn man heiraten will, geht man auf den KiezDeathAndPain hat geschrieben:Ich finde das eine komplett legitime Haltung. Sie wissen, was sie wollen und haben ihr Ziel vor Augen. Viele Männer mögen ja auch das klassische Familienmodell, bei dem die Frau für die drei K's zuständig ist (Kinder, Küche, Kirche). Wenn solch ein Student sich solch eine Studentin angelt und beide damit glücklich sind, wer sind dann wir, es ihnen zu verübeln?
Ich bin nicht sicher, ob der jemals seriös gewesen ist.Wirklich seriös Blätter sind selten. Guck dir an, welchen Niedergang DER SPIEGEL hinter sich hat - als ein Beispiel unter Vielen.
Nur stellt sich halt die Frage, wie man solch Bildung erlangen kann, wenn sämtliche Mainstreamquellen von Bildung (angefangen mit der Schule) manipulativ gesteuert sind? Es gibt schon seriöse Quellen, aber die werden in aller Regel diffamiert, so dass die meisten Menschen, die sich für gebildet halten, mit einer Wissensbasis ausgestattet sind, die auf verzerrten und falschen Informationen basiert. Dazu gehört insbesondere auch, dass abweichende Diskussionen dadurch unterbunden werden, dass anderslautende Informationen, Ansichten und Gesichtspunkte sowie die Personen, die sie vertreten, in eine radikale, indiskutable (!) Ecke geschoben werden. So wird ein politisch korrektes Band definiert, innerhalb dessen man eine Meinung haben darf. Ob eine Meinung richtig ist, die außerhalb dieses Bandes liegt, kann ein Normalbürger gar nicht evaluieren, da er diese Meinung schon aus axiomatischen Gründen abzulehnen indoktriniert ist.Und das ist nicht nur dabei so - umso wichtiger ist Bildung beim Einzelnen. Dass oft nur noch per Zwischenablage "geschrieben", nicht nachrecherchiert und Lektoren eingespart wurden, ist oftmals so offensichtlich, dass mir die Augen tränen.
Meintest Du nicht selber, dass die Funktion einer Uni breiter ist, als nur zu Abschlüssen zu führen? Meine Mutter ist mit 60+ noch an die Uni gegangen, um dort Sprachen zu studieren. Dass sie das nicht mehr beruflich verwerten würde, lag auf der Hand. (Sie war zu dem Zeitpunkt schon jahrzehntelang Hausfrau.)Ich finde es überhaupt nicht legitim. Auf eine Uni geht man zum Studieren
Wenn man einen Partner mit einem gewissen Niveau sucht, sollte man dorthin gehen, wo es dieses Niveau gibt. Diese Mädels haben ja immerhin Abi und werden sicherlich auch gerne noch was dazulernen. Gut gebildet zu sein ist auch für Mütter eine sehr hilfreiche Eigenschaft, die meines Erachtens zu sich besser entwickelnden und chancenreicheren Kindern führt.wenn man heiraten will, geht man auf den Kiez
Das ist natürlich in Ordnung; ich würde mich freuen, wenn Du es nicht vergessen würdest.PS: Das PDF muss ich in Ruhe lesen, das braucht ein wenig Zeit, die ich gerade nicht habe.
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Daniel
Doch, das hab ich geschrieben - aber "Finden eines Mannes" hat wenig mit "Bildungserlangung" zu tun (OK, man findet einen gebildeten Mann, aber die Frau selbst wird ja nicht gebildeterDeathAndPain hat geschrieben:Meintest Du nicht selber, dass die Funktion einer Uni breiter ist, als nur zu Abschlüssen zu führen? Meine Mutter ist mit 60+ noch an die Uni gegangen, um dort Sprachen zu studieren. Dass sie das nicht mehr beruflich verwerten würde, lag auf der Hand. (Sie war zu dem Zeitpunkt schon jahrzehntelang Hausfrau.Ich finde es überhaupt nicht legitim. Auf eine Uni geht man zum Studieren