Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor ralf.wenzel für den Beitrag:
Dele
Da stellt sich als erstes die Frage, wieviel Prozent der Menschen tatsächlich Größe haben. Ich tendiere zu einem einstelligen Wert.Ich muss dir massiv widersprechen. Audits haben Vorteile und jemand mit Größe lernt gern dazu.
Das hat Dir ein einziger Freaken dort gesagt. Im besten Fall war es der dortige Inhouse-Entwicklungsleiter, im schlechtesten Fall eine Führungskraft, die zwar den Wert von Qualität sieht, aber selber nicht entwickelt.Gerade bei dem genannten Kunden wurde mir früh gesagt: „Du bist auch hier, um UNS besser zu machen, so wie du durch uns auch besser wirst“.
Besonders klasse wird das, wenn noch ein HCM-Modul hinzukommt, denn im HCM steht das englische Wort "position" für eine Planstelle.Anekdote für fehlende QM: Obwohl der Entwicklungsleiter eigentlich gut Englisch spricht, arbeiten Wir mit HEADER und POSITION, als ich das an meinem ersten Tag gesehen habe, habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Da ich aber spät ins Projekt kam, war das nicht mehr zu ändern. Wer nicht deutsch spricht, versteht das nicht, was besonders fatal ist, wenn man ein Add-On schreibt, das verkauft werden soll.
Darüber habe ich mich auch schon oft geärgert. Immerhin habe ich den Eindruck, dass ABAP bei seinen Schnittstellen toleranter geworden ist als früher, wenn ich es auch nicht genau an einer Releasenummer festmachen kann. Ich bin der Meinung, früher haben Funktionsbausteine gemeckert, wenn Du einen Parameter vom Typ PERSNO übergeben hast und dieser im FB als PERNR_D definiert war (obwohl beide Datenelemente redundanterweise für die Personalnummer stehen und als (8) TYPE N definiert sind). Heute schluckt ABAP das anstandslos und wirft Dir sogar eine Compilerwarnung, wenn Du beim CALL FUNCTION einen CONV angibst mit dem Warnungshinweis, dass dieser überflüssig sei.Weiteres Beispiel: Unterschiedliche Feldnamen für dieselbe Funktion in unterschiedlichen Strukturen. Dann hat der Spender eine Nummer, die man DONOR heißt, mal DONOR_ID, DONORID, DNR_ID, etc. Da wird explizites Fieldmapping aufwendig und generisches unmöglich. Die SAP kann das besonders gut.
Das möchte ich in dieser allgemeingültigen Formulierung in Zweifel ziehen. Da reicht es, mal nach "López-Effekt" zu googlen.Klar, schnell und billig ist das nicht. Aber in D wird kein Auto, kein AKW, keine Zigarette und keine Schraube „schnell und billig“ hergestellt, sondern jeweils in herausragender Qualität
Alle Nationen, die technologisch oben angekommen sind. Ein Land ist erst bettelarm, dann wird es Schwellenland und überschwemmt den Markt mit billigen Nachahmungen von Qualitätsprodukten. Im Laufe der Zeit und wird Know-How und Wohlstand angesammelt, und man geht zur Qualitätsproduktion über. In den 60er-Jahren waren Elektronikprodukte aus Japan Müll. In den 80ern hatte Südkorea diese Rolle übernommen. Danach kam China, aber inzwischen erreichen auch die den Punkt, an dem sich Qualität etabliert. Ich bin gespannt, wer als nächstes in die Lücke springt. Indien wäre eine Möglichkeit.Wer, wenn nicht wir können die Qualität hoch halten?
Ich gehe davon aus, dass auch ein hoher Automatenpreis Peanuts sind im Vergleich zu den sonstigen Kosten der Zigarettenherstellung, denn solch Automat hält ja sicherlich viele Jahre. Da lohnt es nicht, 10000 € bei der Anschaffung zu sparen; die findet man in der Gesamtkostenkalkulation nicht wieder.In meiner Nachbarschaft sitzt HAUNI, Weltmarktführer im Bau von Automaten, die Zigaretten herstellen. Da schießen die Zigaretten aus dem Automaten in einem Tempo, dass man staunt (mehrere zigtausend pro Stunde). Und man staunt noch mehr, wenn man erfährt, dass JEDE EINZELNE ZIGARETTE gewogen und vermessen wird. Was nicht den eingestellten Toleranzen entspricht, fliegt raus! Das ist extrem aufwendig mit viel High-Tech, Lasern und weiß der Henker was. Ohne das wäre der Automat DEUTLICH billiger. Gekauft wird er, weil er so GUT ist und nicht über den Preis.
Dass das wenige sind, ist mir klar. Hier im Forum sind es relativ viele. Und ja, ich weiß sehr gut (auch aus diversen Threads hier), dass das schwierig ist.DeathAndPain hat geschrieben:Da stellt sich als erstes die Frage, wieviel Prozent der Menschen tatsächlich Größe haben. Ich tendiere zu einem einstelligen Wert.
Psychologie im Arbeitsleben zu unterschätzen ist ein gravierender Fehler. Da kannst Du von der Sache her recht haben, so viel Du willst, und es auch noch so gut begründen können - wenn Du durch Gekränktsein und daraus resultierenden Hass die Arbeitsatmosphäre vergiftest, wirst Du zu keinen guten Teamergebnissen mehr kommen.
Das hat mir einer gesagt, aber alle haben es praktiziert. Ich habe noch nirgends so produktiv gearbeitet wie bei diesem Kunden und mich bei noch keinem Kunden so gut gefühlt. Wir haben wirklich alle voneinander gelernt. Wenn man mehrere Ansätze für eine Lösung hatte, hat man sich mit einem anderen zusammengesetzt und sie diskutiert und sich dann für einen entschieden.DeathAndPain hat geschrieben:Das hat Dir ein einziger Freaken dort gesagt. Im besten Fall war es der dortige Inhouse-Entwicklungsleiter, im schlechtesten Fall eine Führungskraft, die zwar den Wert von Qualität sieht, aber selber nicht entwickelt.Gerade bei dem genannten Kunden wurde mir früh gesagt: „Du bist auch hier, um UNS besser zu machen, so wie du durch uns auch besser wirst“.
Das ist schon wieder eine negative Stimmung - wenn jemand sachliche Kritik vorbringt, sollte einen das erfreuen. Ich hab als Kind auch nicht verstanden, warum der Lehrer sich bedankt hat, wenn man ihn auf einen Fehler an der Tafel aufmerksam macht. Das hat was mit Anstand zu tun, keiner von uns ist frei von Fehlern. Nichtmal ich LOLDeathAndPain hat geschrieben:Dennoch kann ich unter diesen Umständen den Sinn von solch Direktive durchaus nachvollziehen, denn Du bist eben ein "Externer". Wenn Du es Dir mit einem Inhouse-Entwickler verscherzt, weil Du an seinem Code herumkrittelst, dann ist das Kritik von außen, über die er sich mit seinen Kollegen das Maul zerreißen kann, ohne dass das den Inhouse-Teamzusammenhalt gefährdet. Die beabsichtigte positive Wirkung entfaltet Deine Kritik dann dennoch.
Wenn jemand sachliche (!) Kritik vorbringt und nicht einfach sagt "das ist sch....", bin ich der erste, der aufmerksam zuhört - insbesondere, wenn ich Gelegenheit habe, vorzubringen, warum ich es so umgesetzt habe wie ich es umgesetzt habe.DeathAndPain hat geschrieben:Genauso ist es, wenn Dein Code von einem Inhouse-Kollegen des Kunden geprüft und kritisiert wird. Dann riskiert der auch nur, Dich zu verärgern, aber Du bist der Dienstleister und hast Dich nach den Wünschen zu richten.
Neulich zum ersten Mal gehört: "Unter Druck entstehen Diamanten, unter DRUCK!" LOLDeathAndPain hat geschrieben:(Oder vielleicht könnten sie es doch, wenn man sie entsprechend unter Druck setzen würde, das ist schwer zu beurteilen.)
Das habe ich bisher anders gelebt. Bei einem Kunden haben einige "Young Guns" einiges von mir zu hören bekommen. Den Spruch "Sie warten diese Anwendung 15 Jahre. Machen Sie das doch vernünftig. Sie machen sich hier Ihr Bett für die nächsten 15 Jahre - Sie sollten nicht reinpissen!" kennen die bis heute. Erst hab ich aufgerissene Augen kassiert, weil das so unflätiger Ton ist, aber den merkt man sich wenigstens.DeathAndPain hat geschrieben:Etwas anderes wäre es aber, wenn Du sowas komplett inhouse machst, wenn also ein Inhouse-Kollege den Code seines Tischgegenüber auditiert und umgekehrt. Da hast Du ganz schnell böses Blut, das die ganze Arbeitsathmosphäre vergiftet. Da nützen Dir auch Deine ganzen rationalen Argumente nichts, obwohl sie alle richtig sind, denn das ist menschliche Psychologie, und die ist nicht rational.
Richtig Englisch oder gar nicht englisch, das ist meine Devise. Und dann lieber richtig als gar nicht.DeathAndPain hat geschrieben:Besonders klasse wird das, wenn noch ein HCM-Modul hinzukommt, denn im HCM steht das englische Wort "position" für eine Planstelle.
Und wo sind Opel und VW mit dem hingekommen? Lopez und Mehdorn sind heute Synonyme für "kaputtgespart". Dass Qualität sticht, hat sich auch bei der DB herumgesprochen, darum investieren die jetzt wieder in Netz und Züge.DeathAndPain hat geschrieben:Das möchte ich in dieser allgemeingültigen Formulierung in Zweifel ziehen. Da reicht es, mal nach "López-Effekt" zu googlen.Klar, schnell und billig ist das nicht. Aber in D wird kein Auto, kein AKW, keine Zigarette und keine Schraube „schnell und billig“ hergestellt, sondern jeweils in herausragender Qualität
Das gilt für einfache Produkte wie Fernseher und DVD-Player. Aber wenn man ein Schiff auseinanderschneiden, ein Stück reinsetzen und alles wieder zusammenschweißen will, geht man heute immer noch zu Blohm & Voss. Auch die Queen Mary II wird in Hamburg gewartet, weil die Qualität der Arbeit UND die Termintreue weltweit unerreicht sind.DeathAndPain hat geschrieben:Heute sind Produkte aus Japan, Südkorea und zunehmend auch China locker auf qualitativer Augenhöhe mit deutscher Ware
Und an dem Tag, an dem unsere Kunden verstehen, dass das für die Wartung, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit von Software auch gilt, haben wir gewonnen Eben WEIL die Sachen lange laufen und es daher nicht reicht, wenn der Entwickler weiß, wie er was warum umgesetzt hat (und es im Zweifel wieder vergisst).DeathAndPain hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass auch ein hoher Automatenpreis Peanuts sind im Vergleich zu den sonstigen Kosten der Zigarettenherstellung, denn solch Automat hält ja sicherlich viele Jahre. Da lohnt es nicht, 10000 € bei der Anschaffung zu sparen; die findet man in der Gesamtkostenkalkulation nicht wieder.
Warum fängst du erst in den 60er Jahren an? Made in Germany stand ursprünglich für genau das: Billige, minderwertige Importware.DeathAndPain hat geschrieben:Alle Nationen, die technologisch oben angekommen sind. Ein Land ist erst bettelarm, dann wird es Schwellenland und überschwemmt den Markt mit billigen Nachahmungen von Qualitätsprodukten. Im Laufe der Zeit und wird Know-How und Wohlstand angesammelt, und man geht zur Qualitätsproduktion über. In den 60er-Jahren waren Elektronikprodukte aus Japan Müll. In den 80ern hatte Südkorea diese Rolle übernommen. Danach kam China, aber inzwischen erreichen auch die den Punkt, an dem sich Qualität etabliert. Ich bin gespannt, wer als nächstes in die Lücke springt. Indien wäre eine Möglichkeit.Wer, wenn nicht wir können die Qualität hoch halten?
Ach, wenn wir so anfangen, was mal alles wofür gestanden hat....black_adept hat geschrieben:Warum fängst du erst in den 60er Jahren an? Made in Germany stand ursprünglich für genau das: Billige, minderwertige Importware.
Darum finde ich das Genehmigungsverfahren gut, weil dann jeder einzelne Verstoß gegen die eingestellten Regeln begründet und von einem Auditor genehmigt werden muss. Das kenn ein Kollege sein, ein QM-Beauftragter, der Entwicklungsleiter, wer auch immer. Er braucht halt gewisse fachliche Voraussetzungen und Rückendeckung. Außerdem sollte er seine Entscheidungen nachvollziehbar darlegen. Ich hatte mal einen Fall, wo ich neben einem Auditor saß, der mir lang und breit erklärte, was für ein Mist das ist, was er da auf dem Screen hat. Aufgrund meines Sprachfehlers kam ich nicht dazwischen, so konnte ich ihm nicht sagen, dass es SEIN Coding war, das er da auseinanderegenommen hat. Sowas darf freilich nicht passieren, das ist Gängelei.ewx hat geschrieben:Allerdings nicht viel. Und einige Prüfungen führen dazu, dass sie entweder mit einem Pragma ausgeblendet oder mit einem unsinnigen Befehl ausser Kraft gesetzt werden (Keine Fehlerbehandlung in TRY-CATCH Block? zcl_ci=>nothing_to_do( ). )
Immerhin muss man sich aber noch mal mit dem Code beschäftigen, was keine schlechte Sache ist.
Naja, in diesem Fall würde über den Code Inspector keine Meldung auftreten, da im Catch-Block ja eine "Fehlerbehandlung" drinnen ist. - außer natürlich du triffst eine Prüfung auf gewisse code-schnipsel ( wie in diesem fall halt auf diese Methode ) - aber das ist etwas was sich auch noch viel leichter umgehen lässt...ralf.wenzel hat geschrieben:Darum finde ich das Genehmigungsverfahren gut, weil dann jeder einzelne Verstoß gegen die eingestellten Regeln begründet und von einem Auditor genehmigt werden muss.ewx hat geschrieben:Allerdings nicht viel. Und einige Prüfungen führen dazu, dass sie entweder mit einem Pragma ausgeblendet oder mit einem unsinnigen Befehl ausser Kraft gesetzt werden (Keine Fehlerbehandlung in TRY-CATCH Block? zcl_ci=>nothing_to_do( ). )
Immerhin muss man sich aber noch mal mit dem Code beschäftigen, was keine schlechte Sache ist.
Noch nicht mal da bin ich mir sicher. Hier im Forum über abstrakte Probleme zu kritisieren ist eine Sache, am produktiven Code, den ein anderer geschrieben hat herumzukritisieren und diesem damit zusätzliche Arbeit aufzuhalsen, die er nicht für nötig hält, eine andere. Selbst hier bekommen wir uns oft genug in die Haare, und jeder hat seine Meinung. Stell Dir mal vor, der Deinen Code auditierende Chefentwickler eines Kunden würde Dir sagen, dass Du keine UN verwendest hast ist unprofessionell, die musst Du bitte in Deinem gesamten Code nachpflegen und wäre von Deinem Standpunkt nicht mal ansatzweise zu überzeugen. Dann könntest Du a) das machen oder b) schmollend die Zusammenarbeit beenden. In beiden Fällen aber würdest Du Fresse ziehen.ralf.wenzel hat geschrieben:{Personen mit Größe}Dass das wenige sind, ist mir klar. Hier im Forum sind es relativ viele.
Wenn man das schon auf Ansatz-Ebene tut, kann ich mir das gut vorstellen. Beim ATC-Audit läuft das aber anders: Jemand hat das so implementiert, wie er es für richtig gehalten hat. Die Sache war für ihn so klar, dass er vorher keinen Diskussionsbedarf gesehen und daher auch nicht gefragt hat. Jetzt kommst Du her und sagst, das findest Du nicht in Ordnung so, wie er das gemacht hat. Das wirst Du so nicht durchwinken, dass soll er gefälligst umbauen. Dann hast Du eine ganz andere Situation, und zwar vor allem auch aus sozialer (zwischenmenschlicher) Sicht!ralf.wenzel hat geschrieben:Das hat mir einer gesagt, aber alle haben es praktiziert. Ich habe noch nirgends so produktiv gearbeitet wie bei diesem Kunden und mich bei noch keinem Kunden so gut gefühlt. Wir haben wirklich alle voneinander gelernt. Wenn man mehrere Ansätze für eine Lösung hatte, hat man sich mit einem anderen zusammengesetzt und sie diskutiert und sich dann für einen entschieden.
Soweit die Theorie. Menschliche Psyche funktioniert aber anders. Das merkst Du nicht notwendigerweise sofort, weil die Leute nicht immer gleich das Maul aufmachen, sondern viel in sich hineinfressen - gerade am Arbeitsplatz, wo Politik immer ein Thema ist. Aber die Auswirkungen gibt es dennoch.ralf.wenzel hat geschrieben:Das ist schon wieder eine negative Stimmung - wenn jemand sachliche Kritik vorbringt, sollte einen das erfreuen.DeathAndPain hat geschrieben:Dennoch kann ich unter diesen Umständen den Sinn von solch Direktive durchaus nachvollziehen, denn Du bist eben ein "Externer". Wenn Du es Dir mit einem Inhouse-Entwickler verscherzt, weil Du an seinem Code herumkrittelst, dann ist das Kritik von außen, über die er sich mit seinen Kollegen das Maul zerreißen kann, ohne dass das den Inhouse-Teamzusammenhalt gefährdet. Die beabsichtigte positive Wirkung entfaltet Deine Kritik dann dennoch.
Das ist ein Lehrer, der hat eine pädagogische Ausbildung, und davon abgesehen sind die Umstände andere. Zum einen ist es leicht, großzügig mal einen Fehler einzuräumen, wenn unstrittig ist, dass man im Grundsatz viel mehr über die Materie weiß und kann als sein Gegenüber. Zum anderen geht es in solch Fall nur über einen (mehr oder weniger objektiv nachweisbaren und dem Lehrer durchaus einleuchtenden) Sachfragen-Fehler, den er gemacht hat.ralf.wenzel hat geschrieben:Ich hab als Kind auch nicht verstanden, warum der Lehrer sich bedankt hat, wenn man ihn auf einen Fehler an der Tafel aufmerksam macht.
Aber es entsteht keine Liebe zum UnterDRÜCKer.ralf.wenzel hat geschrieben:Neulich zum ersten Mal gehört: "Unter Druck entstehen Diamanten, unter DRUCK!" LOLDeathAndPain hat geschrieben:(Oder vielleicht könnten sie es doch, wenn man sie entsprechend unter Druck setzen würde, das ist schwer zu beurteilen.)
Das mache ich auch zuweilen. Ob es Zeit spart, bin ich mir aber nicht sicher, denn manchmal kommt die Lösung (so wie in Deinem Fall), in vielen Fällen guckt der aber auch nur drauf, lässt sich den Sachverhalt erklären, rätselt und kapituliert am Ende, wobei ich dann das (auch faktisch nicht von der Hand zu weisende) Gefühl habe, dass er von dem Problem und seinen möglichen Ursachen noch weniger verstanden hat als ich. In ersterem Fall habe ich Zeit gespart, in letzterem Fall welche draufgelegt. Ob die Bilanz am Ende günstig für mich ist, bin ich nicht ganz sicher.ralf.wenzel hat geschrieben:Ernsthaft: Wir brauchen eine Fehlerkultur. Das Bewusstsein, dass wir alle noch dazulernen können UND müssen, dass keiner von uns alles weiß und andere vielleicht bessere Ideen haben, bringt uns weiter. Ich habe gestern zweimal einen Kollegen gebeten, sich ein Stück Coding anzusehen, weil ich nicht einsah, warum es nicht funktioniert. Der guckt weniger betriebsblind drauf und zeigt sofort mit dem Finger auf die Wunde. Das spart mir Zeit, der freut sich dass er mir helfen konnte, alles Tutti.
Ja, Du bist ja auch Lone Wolf-Freelancer. Na logisch hast Du dieses Problem da nicht.ralf.wenzel hat geschrieben:Das habe ich bisher anders gelebt.DeathAndPain hat geschrieben:Etwas anderes wäre es aber, wenn Du sowas komplett inhouse machst, wenn also ein Inhouse-Kollege den Code seines Tischgegenüber auditiert und umgekehrt. Da hast Du ganz schnell böses Blut, das die ganze Arbeitsathmosphäre vergiftet. Da nützen Dir auch Deine ganzen rationalen Argumente nichts, obwohl sie alle richtig sind, denn das ist menschliche Psychologie, und die ist nicht rational.
Du weißt aber nicht, was sie im stillen Kämmerlein über Dich gedacht oder in der Pause über Dich geredet haben. Und wie Dein Arbeitsklima sich entwickelt hätte, wenn Du als ihr Kollege in dem Laden Deinen Arbeitsalltag der nächsten Jahre hättest verbringen müssen.ralf.wenzel hat geschrieben:Bei einem Kunden haben einige "Young Guns" einiges von mir zu hören bekommen. Den Spruch "Sie warten diese Anwendung 15 Jahre. Machen Sie das doch vernünftig. Sie machen sich hier Ihr Bett für die nächsten 15 Jahre - Sie sollten nicht reinpissen!" kennen die bis heute. Erst hab ich aufgerissene Augen kassiert, weil das so unflätiger Ton ist, aber den merkt man sich wenigstens.
Wenn das so wäre, dann hätte man Mehdorn nicht im Anschluss für den BER rekrutiert. Dass er dort ebenso wenig gerissen hat wie seine Vorgänger, steht auf einem anderen Blatt. Ich gehe davon aus, dass es da korrupte Strukturen gibt, die von einem Mann an der Spitze allein nicht aufzubrechen sind. Das Ganze erinnert mich stark an die Unvollendete in Italien.ralf.wenzel hat geschrieben:Und wo sind Opel und VW mit dem hingekommen? Lopez und Mehdorn sind heute Synonyme für "kaputtgespart".
Beim Schiffbau haben wir halt einen Schwerpunkt. U-Boote werden aber in Griechenland gebaut. So hat halt jedes Land seine besonderen Stärken. Gerade bei Kreuzfahrtschiffen ist Deutschland ganz vorne. Die ganzen Riesenschiffe z.B. der Oasis-Klasse, die vorwiegend in der Karibik herumschippern, laufen alle in Deutschland vom Stapel.ralf.wenzel hat geschrieben:Das gilt für einfache Produkte wie Fernseher und DVD-Player. Aber wenn man ein Schiff auseinanderschneiden, ein Stück reinsetzen und alles wieder zusammenschweißen will, geht man heute immer noch zu Blohm & Voss. Auch die Queen Mary II wird in Hamburg gewartet, weil die Qualität der Arbeit UND die Termintreue weltweit unerreicht sind.
Da gibt es aber noch andere Aspekte. Beispielsweise den, dass die Firma an doppelt so vielen Stellen nicht weiterkommt, wenn nur halb so viele Projekte umgesetzt werden, weil die Entwickler pro Projekt doppelt so viel Zeit benötigen (etwa wenn sie sich gegenseitig ihren Code auditieren, so dass sich in jeden Code gleich zwei Leute reindenken müssen). Da kommen dann Vorgaben, xyz muss gemacht werden, aber die Entwickler sind dicht bis oben hin mit Arbeit, also bleibt das liegen. Budget für mehr Leute ist nicht da. Dann eskalieren die Stakeholder des liegengebliebenen Projektes das bis zum Senior Vice President, der macht dann Druck, dann werden kurzfristig Prioritäten geändert, und dann nehmen die Dinge ihren Gang.ralf.wenzel hat geschrieben:Und an dem Tag, an dem unsere Kunden verstehen, dass das für die Wartung, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit von Software auch gilt, haben wir gewonnen Eben WEIL die Sachen lange laufen und es daher nicht reicht, wenn der Entwickler weiß, wie er was warum umgesetzt hat (und es im Zweifel wieder vergisst).
Das sagst Du so leicht. Man merkt bei Deinen Worten immer wieder, dass Du selbständiger Freelancer bist. In Unternehmensstrukturen läuft das anders. Und glaub mir: den Arbeitsplatz zu wechseln ist nicht die Lösung. Jeder hat das Gefühl, in einem "komischen" Unternehmen zu arbeiten. Das hängt damit zusammen, dass alle Unternehmen aus Menschen bestehen.ralf.wenzel hat geschrieben:Macht halt keiner, weil er Diskussionen und Gemecker scheut. Ich scheue die nicht und keiner hier sollte das tun.
Wie Du schon sagst, sind die Vorteile der Hinweise des Code Inspectors sehr überschaubar. Was mich persönlich davon abhält, ihn zu nutzen, ist die Tatsache, dass er meine Prioritäten nicht respektiert: Für die Warnungen, die ich gerne ausblenden möchte, weil ich sie nicht für bedeutsam halte, gibt es keine Pragmas. Das ist in meinen Augen die größte Schwäche der Pragma-Technik (die bei dem Vorgängersystem aber auch nicht besser war): Für die meisten Sachen gibt es keine Pragmas.ewx hat geschrieben:Insgesamt finde ich es sinnvoll. Alleine dass der Code Inspector ausgeführt wird, bringt viele Vorteile. Er erkennt Performancefallen, ungünstige Tabellenzugriffe und weist auf HANA-Kompatibilität hin.
Ich wundere mich häufig, was für Fallstricke der automatisch erkennt.
Man kann sich dann drüber streiten, ob und wenn welche Namenskonventionen einzuhalten sind, aber wenn man die Hinweise des Code Inspectors berücksichtigt, hat man definitiv qualitativ hochwertigeren Code.
Allerdings nicht viel. Und einige Prüfungen führen dazu, dass sie entweder mit einem Pragma ausgeblendet oder mit einem unsinnigen Befehl ausser Kraft gesetzt werden
Ich nicht. Davon abgesehen beobachte ich bei vielen Kollegen, die UN nutzen, eine abstumpfende Gewöhnungshaltung. Da steht irgendwann pauschal vor allem "LV_" - auch vor Variablen, die gar keine lokalen Variablen sind. Spätestens an der Stelle merkt man, dass im Kopf dieser Entwickler gar keine UN mehr aktiv ist, da die Bedeutung ja gar nicht mehr vorliegt. Es wird nur noch als Wasserkopf-Overhead LV_ vor alles gesetzt. Und da denke ich nicht nur an eine Person.ewx hat geschrieben:Ich finde es tatsächlich hilfreich, zu wissen, dass lokale Variablen IMMER mit L beginnen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor ewx für den Beitrag:
ralf.wenzel
Ich würde ihm sagen, warum ich das anders sehe und es machen. Wenn der so dämlich ist, mir das erst nachher zu sagen, muss er mit den Mehraufwandes leben. Ich werde ja pro Stunde bezahltDeathAndPain hat geschrieben:Dann könntest Du a) das machen oder b) schmollend die Zusammenarbeit beenden. In beiden Fällen aber würdest Du Fresse ziehen.
Das ist wie bei allen Regeln in einem Betrieb - man muss nicht jede Regel verstehen oder gut finden. Wenn sie angeordnet sind, sind sie angeordnet. Ich habe halt die Freiheit, mit auszusuchen, mit wem ich arbeite.DeathAndPain hat geschrieben:Wäre auf lange Sicht kein Problem, weil Du mit diesem Chefentwickler nicht (notwendigerweise) in Zukunft zusammenarbeiten musst. Wenn es sich aber um Deinen Firmenkollegen vom Schreibtisch gegenüber handelt, mit dem Du auf Jahre täglich zu tun hast, dann kann sowas ganz schnell ein Problem werden.
Ja, das gibt es auch. Und wenn der Auditor mir begründet, warum das Kappes ist, dann muss ich das ändern, das ist das Risiko, das ich immer habe. Egal ob mit ATC oder ohne, bei Daniel reicht es schon, den PP zu benutzen, um ähnlichen Ärger zu kriegen.DeathAndPain hat geschrieben:Wenn man das schon auf Ansatz-Ebene tut, kann ich mir das gut vorstellen. Beim ATC-Audit läuft das aber anders: Jemand hat das so implementiert, wie er es für richtig gehalten hat.
Mit der Einstellung könntest du die gesamte Wissenschaft und Forschung auf der Welt zumachen.DeathAndPain hat geschrieben:Soweit die Theorie. Menschliche Psyche funktioniert aber anders.
Das macht jeder andere, der einen Vortrag hält, auch.DeathAndPain hat geschrieben:Das ist ein Lehrer, der hat eine pädagogische Ausbildun
Hab ich gemacht, 9. Klasse. Und mir damit nicht den Lehrer zum Feind gemacht, sondern die anderen Schüler. Abgesehen davon, dass einem Schüler der Auditor-Stil nicht zusteht, weil er kein Auditor ist. Bei einem Auditor weiß ich: Was der sagt, ist erstmal Gesetz!DeathAndPain hat geschrieben:Etwas anderes ist es, wenn ein Schüler zum Lehrer geht und ihm im Auditor-Stil sagt, dass er seine Unterrichtsmethoden nicht in Ordnung findet und dass er der Meinung ist, der Lehrer solle seinen Unterrichtsstil in dieser und jener Richtung umstellen.
Wenn ich von meiner Frau und meinen Kindern geliebt werde, reicht mir das. Kollegen und Kunden sollen mich respektieren, nicht lieben.DeathAndPain hat geschrieben:Aber es entsteht keine Liebe zum UnterDRÜCKer.
Ah, weil die Wahrscheinlichkeit besteht, dass es schiefgeht, versuchst du es erst gar nicht?DeathAndPain hat geschrieben:Das mache ich auch zuweilen. Ob es Zeit spart, bin ich mir aber nicht sicher, denn manchmal kommt die Lösung (so wie in Deinem Fall), in vielen Fällen guckt der aber auch nur drauf, lässt sich den Sachverhalt erklären, rätselt und kapituliert am Ende
Ich habe trotzdem schon 5 Jahre mit denselben Leuten zusammengearbeitet.DeathAndPain hat geschrieben:Ja, Du bist ja auch Lone Wolf-Freelancer. Na logisch hast Du dieses Problem da nicht.
Ach, weißt du.. Ich war Stotterer auf einer Ruhrgebietshauptschule, Hauptschüler in einer Familie von lauter hochbegabten Akademikern, die ganze Stadt wusste dass mein Stiefvater meine Mutter im Suff verprügelt hat. Und ich beschränke mich explizit auf den nicht so schlimmen Teil meiner Lebensgeschichte. Wenn du SO eine Lebensgeschichte hast, ist dir Getuschel egal.DeathAndPain hat geschrieben:Du weißt aber nicht, was sie im stillen Kämmerlein über Dich gedacht oder in der Pause über Dich geredet haben. Und wie Dein Arbeitsklima sich entwickelt hätte, wenn Du als ihr Kollege in dem Laden Deinen Arbeitsalltag der nächsten Jahre hättest verbringen müssen.
Aber nur in der Software-Entwicklung. Kein Mensch würde die QM bei einer Schraube in Frage stellen, nur weil kein Geld dafür da ist. Es liegt an uns, den Leuten klarzumachen, dass wir keine Script-Kiddies sind.DeathAndPain hat geschrieben:So läuft das in der Realität.
Ich sitze nicht selten vier bis fünf Jahre, manchmal länger in einem Unternehmen. Du tust gerade so, als wäre ich zwei Wochen da und würde wieder gehen.DeathAndPain hat geschrieben:Das sagst Du so leicht. Man merkt bei Deinen Worten immer wieder, dass Du selbständiger Freelancer bist. In Unternehmensstrukturen läuft das anders. Und glaub mir: den Arbeitsplatz zu wechseln ist nicht die Lösung. Jeder hat das Gefühl, in einem "komischen" Unternehmen zu arbeiten. Das hängt damit zusammen, dass alle Unternehmen aus Menschen bestehen.
Das zitiere ich jetzt mal nur, weil das so treffend formuliert ist.DeathAndPain hat geschrieben:Davon abgesehen beobachte ich bei vielen Kollegen, die UN nutzen, eine abstumpfende Gewöhnungshaltung. Da steht irgendwann pauschal vor allem "LV_" - auch vor Variablen, die gar keine lokalen Variablen sind. Spätestens an der Stelle merkt man, dass im Kopf dieser Entwickler gar keine UN mehr aktiv ist, da die Bedeutung ja gar nicht mehr vorliegt. Es wird nur noch als Wasserkopf-Overhead LV_ vor alles gesetzt. Und da denke ich nicht nur an eine Person.
Schon der Quatsch, dass Klassen mit CL und Interfaces mit IF anfangen, zeigt, dass die, die sich das ausgedacht haben, nicht viel von Softwareentwicklung verstehen. Das ist in anderen Sprachen (soweit ich das überblicken kann) "sehr unüblich", um das mal vorsichtig formulieren.DeathAndPain hat geschrieben:Ich persönlich habe jedenfalls niemals UN eingesetzt und dennoch nie ein Problem gehabt zu überblicken, wofür meine Felder stehen.