N'abend

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wir nutzten eine Java-Anwendung (allerdings nicht als Webanwendung sondern als Applikation), die zum einen el. Kontoauszugsdateien empfangen, konvertieren und verarbeiten kann, entsprechende Batch-Input-Dateien zur Verbuchung erzeugen kann und sich dazu die notwendigen Informationen aus dem R/3 ausliest. Zudem haben wir damit auch eine buchungskreisübergreifende Cash-Vorschau realisiert. Das klappt mit Java und Jayco sehr gut. Mit dieser Anwendung arbeiten unsere Leute im Treasury und die sind damit sehr zufrieden. Muss allerdings dazu sagen, dass wir dass nicht alleine entwickelt haben, sondern mit einer externen Firma entwickelt haben.
Zu den oben genannten Vorteilen möchte ich noch folgendes anmerken: Java hat aus unserer Sicht noch den Vorteil, dass es eine nahezu unerschöpfliche Quelle an tools und Hilfestellungen im Internet dazu gibt. Da findet man eigentlich für die eigenen Anwendungen unglaublich vieles, das man benutzen kann. Das ist wirklich gut.
Man darf aber auch nicht die Nachteile verschweigen. Java hat meiner Meinung nach auch einige Kanten und Ösen und man muss sich da auch erstmal durchkämpfen. Inbesondere das Paketkonzept mit den jar-files ist meiner Ansicht nach nicht so gelungen. Das kann sehr schnell unglaublich komplex werden. Teilweise ist auch nicht so klar, welches jar-file denn nun 'zieht', wenn es mehrere Versionen gibt.
Die Fehlermeldung unter Java sind auch extrem gewöhnungsbedürftig, genauso wie die teilweise zu benutzenden properties-files und config-xml-files. Das ist manchmal sehr zäh und undurchschaubar. Ausserdem darf man auch nicht verschweigen, dass man einen ziemlichen Aufwand treiben muss, wenn man in einem Team entwickelt. Dann braucht man nämlich solche tools wie bpsw. CSV oder perforce, mit denen man das managen kann. Das erfordert einigen administrativen Aufwand und auch eine gewisse Disziplin der beteiligten Entwickler. (letzteres ist zugegebenermassen kein Java-spezifisches Problem sondern tritt auch bspw. unter VB auf, aber man muss sagen, dass man sich um dieses Problem in ABAP nicht kümmern muss, da hier die Team-Entwicklung mit Sperrkonzept, Transportwesen und Versionierung schon sehr gut gelöst ist.)
Alles in allem würde ich sagen: Wenn sich im R/3-Umfeld etwas nicht mit ABAP lösen lässt, dann würde ich auf jeden Fall zu Java raten, da die Vorteile meiner Meinung nach überwiegen.
Viele Grüsse,
Jens
