Hallo Enno,
die Demos habe ich selbst auch nie zum Laufen bekommen. Ich glaube die sind auch nicht fertig. Ich habe mir aus vielen Informationsschnipseln irgendwann selbst mal eine kleine Anwendung gebastelt und ausprobiert.
Was kann man damit machen? Man kann alle mögliche Berechnungen, Prüfungen, Ableitungen, Aktionen auslösen, etc... damit durchführen.
Das geniale (meiner persönlichen Meinung nach) ist, das man die Bedingungen, Regeln, usw. frei konfigurieren kann, ohne das Anwendungsprogramm zu ändern. Man hat quasi ein "flexibles Customizing" zur Verfügung und der Anwendungsentwickler muss nicht jede mögliche Situation vorausdenken. Vielleicht ein einfaches Beispiel von mir.
In einem CO-PA User-Exit werden häufiger mal irgendwelche Berechnungen vorgenommen um ein bestimmtes Wertfeld zu füllen. Sagen wir mal, es soll der Wert des Skonto vom Umsatz berechnet werden, abhängig von verschiedene Kundengruppen. Kundengruppe Großhandel 3%, Einzelhandel 2% (ich weiss es geht auch anders, soll nur ein Beispiel sein). Im User-Exit würde man jetzt ein Ereignis "Berechne Skonto" aufrufen, das einen Wert zurückgeben soll und man würde dem Ereignis den Quell-Datensatz mit den Infos bzgl. Wertfelder und Merkmale zur Verfügung stellen.
Im BRF würde das Ereignis jetzt aufgerufen. Innerhalb des Ereignisses wird jetzt eine (oder mehrere Regeln) abgearbeitet. Man würde jetzt eine Regel die ganz einfach nur den Skonto berechnen soll definieren, sonst nichts. Man würde jetzt einen Case-Ausdruck definieren der abhängig von der Kundengruppe einen Formel-Ausdruck aufruft, also falls Merkmal Kundengruppe = Großhandel dann berechne 3% von Wertfeld Umsatz. Ändert sich jetzt die Prozentzahl, muss man nicht den Quelltext ändern, sondern nur den Ausdruck im BRF. Man kann somit die Business-Logik an den Anwender "auslagern" und muss sich nicht als Anwendungsentwickler drum kümmern.
In diesem Fall eigentlich nichts besonderes, aber ich habe schon so oft gesehen, daß solche Dinge im Quelltext "hart verdrahtet" sind. Die etwas Fortgeschrittenen werden selbstverständlich Tabellen dafür anlegen. Aber was wenn sich jetzt die Bedingungen ändern, also z.B. Berechnung alleine nicht mehr abhängig von Kundengruppen, sondern innerhalb der Kundengruppe nochmal nach verschiedenen Ketten oder wenn der Skonto jetzt nicht mehr nach Kundengruppe, sondern nach Vertriebslinie berechnet werden soll!?! Schon müsste man wieder den Quelltext und die Tabellen anpassen. Im BRF müsste man nun nur zusätzliche Ausdrücke und Bedingungen definieren, also sprich customizen!, da ja immer noch der gleiche Quell-Datensatz vorhanden ist und das gleiche Ergebnis Skonto an die Anwendung zurückgegeben werden soll.
Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt. Dies ist natürlich nur ein einfaches Beispiel und deren Möglichkeiten gibt es viele...
Man kann das BRF auch beliebig mit eigenen Ausdrücken und Funktionen modifikationsfrei erweitern, aber das ist was für die OO-Profis (zu denen ich mich nicht zähle).
Das CRM ist nur eine der Anwendung die das BRF nutzt, aber in welcher Ausprägung habe ich mir nicht angeschaut. Ich denke das ist der bessere Link zur Doku.
http://help.sap.com/saphelp_erp60/helpd ... ameset.htm
Allerdings wird das BRF von der SAP nicht mehr weiter entwickelt, aber noch weiter gepflegt. Das BRFplus ist dann die etwas neuere und verbesserte Version.