Die "Türe".Meine Familie ist genervt, wenn ich „Die Tür ist auf“ nicht einfach stehenlasse, sondern korrigiere.
Ich befürchte, dass das nicht der Grund ist. Die modernen Unterrichtsansätze sind gar nicht mal so schlecht. Kürzlich habe ich mal eine Unterrichtsstunde bei meiner Tochter im Klassenraum gesessen. War eine der ersten Englischstunden überhaupt für die Klasse. Die Lehrerin hat die ganze Zeit nur englisch geredet und nur zwischendurch kurz auf deutsch Hinweise gegeben, was das bedeutet. Ich hätte erwartet, dass die Klasse nur Grütze versteht und genervt abschaltet, aber tatsächlich hat das sehr gut funktioniert! Die Kinder haben mitgemacht und erstaunlich gut begriffen, was die Lehrerin von ihnen wollte. Und angesichts der Tatsache, dass es funktioniert hat, war solch Lernen durch direktes Sprechen ab Stunde 1 durchaus positiv zu bewerten, da es der Art ähnelt, wie Kleinkinder ihre Muttersprache lernen.Aber die 68er-Generation (die jetzt Lehrer stellt) hielt nicht viel von sprachlicher Genauigkeit, was dann zu desolaten Experimenten wie „schreib wie du denkst, Regeln kommen später“ führt.
Das mache ich auch so, außer manchmal, wenn ich unter Zeitdruck bin oder nur kurz einen Satz geschrieben habe (wobei ich mich dann meist ärgere, weil ich in dem später trotzdem noch einen Fehler sehe, und sei es nur das übliche "udn" statt "und".Ich schicke ein Posting oder eine Mail niemals weg, ohne den Text nochmal zu lesen. Bei langen, komplexen oft auch mehrfach.
"Ist offen" / "ist geöffnet". "Tür" ist schon richtig.DeathAndPain hat geschrieben:Die "Türe".Meine Familie ist genervt, wenn ich „Die Tür ist auf“ nicht einfach stehenlasse, sondern korrigiere.
Neue Studie belegt: Es gibt nix Besseres zum Lernen von Lesen und Schreiben als die Fibel. Hier nachzulesenDeathAndPain hat geschrieben:Ich befürchte, dass das nicht der Grund ist. Die modernen Unterrichtsansätze sind gar nicht mal so schlecht.
Vergiss es, die Franzosen beklagen den Niedergang der frz. Sprache genau wie wir. Außerdem: Wer sowas HIER durchsetzen will, ist ein Faschist. So wie eine türkische Fahne auf einer Demo "Multikulti" ist, eine deutsche Fahne ist Nationalismus. Auf der "Unteilbar"-Demo wurden palästinensische Fahnen geschwenkt und einige, die mit deutscher und europäischer Fahne da waren (um klar zu machen: Schwarz-Rot-Gold steht für Vielfalt und Demokratie) wurden angespuckt.DeathAndPain hat geschrieben:Der wahre Grund für die Degeneration der deutschen Sprache liegt nach meiner Überzeugung in den modernen Medien und vor allem in der Verdenglischung und auch ansonsten erdrückenden Einfluss der amerikanischen Kultur auf uns. Die Franzosen haben ein Gesetz, dass in der Werbung keine englischen Begriffe verwendet werden dürfen (so in etwa; die genaue Formulierung des Gesetzes ist mir nicht geläufig). Dadurch dürfte die französische Sprache sich noch in einem deutlich besseren Zustand befinden als die deutsche.
DeathAndPain hat geschrieben:Ich denke aber auch, dass es mit den vielen Migranten zu tun hat.
Come on. Jetzt denkst Du eine Meta-Ebene zu wenig nach oben. Denk noch mal scharf nach, wie ich das gemeint haben könnte, insbesondere mit Blick auf das von mir gewählte Emoticon."Ist offen" / "ist geöffnet". "Tür" ist schon richtig.Die "Türe".
Ich halte das zwar für plausibel, bin auf der anderen Seite aber überzeugt, dass die Befürworter, die die neue Methologie an den Schulen durchgesetzt haben, dafür auch entsprechende Studien vorgelegt haben. Mit anderen Worten, ich halte es da mit Churchill: "Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast."Neue Studie belegt: Es gibt nix Besseres zum Lernen von Lesen und Schreiben als die Fibel.
Beklagen glaube ich gerne, fragt sich nur, auf welchem Niveau da - verglichen mit uns - geklagt wird. Aber ja, die haben jede Menge Algerier usw. im Land. Die werden sicherlich auch nicht alle ordentliches Französisch sprechen und ihre Fehler in die Sprache genauso hineinschleifen, wie das bei uns passiert.Vergiss es, die Franzosen beklagen den Niedergang der frz. Sprache genau wie wir.
Ich gehe davon aus, dass wir da einer Meinung sind. Wobei ich hinsichtlich der Einschätzung der realen Lage auch wieder eine Meta-Ebene höher ansetze. "Vielfalt" ist für mich in diesen Zusammenhängen ein schwammiger Begriff, dessen Anwendbarkeit mir noch keiner überzeugend erklärt. Wenn die genetisch dominanten Gene, also bekanntlich schwarze Haare und dunkle Augen, sich durchsetzen, und hier in 100 Jahren fast alle mit schwarzen Haaren, dunklen Augen und mischbrauner Haut herumlaufen, ist das dann eine größere Vielfalt verglichen mit den Menschen, die man heute (oder vor 100 Jahren) auf der Straße antrifft?Auf der "Unteilbar"-Demo wurden palästinensische Fahnen geschwenkt und einige, die mit deutscher und europäischer Fahne da waren (um klar zu machen: Schwarz-Rot-Gold steht für Vielfalt und Demokratie) wurden angespuckt.
Der Niedergang der deutschen Sprache spricht für sich. Neulich hab ich noch von einer Lehrerin gelesen, die schrieb, dass Schulbücher von vor 15 Jahren heute schon deshalb nicht mehr verwendbar sind, weil heutige Schüler die gar nicht mehr verstehen. Lesekompetenz geht zurück, Sprachkompetenz geht zurück, etc.DeathAndPain hat geschrieben:Ich halte das zwar für plausibel, bin auf der anderen Seite aber überzeugt, dass die Befürworter, die die neue Methologie an den Schulen durchgesetzt haben, dafür auch entsprechende Studien vorgelegt haben. Mit anderen Worten, ich halte es da mit Churchill: "Glaube nie einer Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast."Neue Studie belegt: Es gibt nix Besseres zum Lernen von Lesen und Schreiben als die Fibel.
Das liefere ich doch gerne nach: Loi Bas-Lauriol (1975) und das verschärfende Loi Toubon (1994)DeathAndPain hat geschrieben:Die Franzosen haben ein Gesetz, dass in der Werbung keine englischen Begriffe verwendet werden dürfen (so in etwa; die genaue Formulierung des Gesetzes ist mir nicht geläufig).
Dir ist schon klar, dass Algerien das Land mit den meisten französisch sprechenden Einwohnern nach Frankreich ist? Und das ( je nach Quelle ) immer noch 25-55% der Bevölkerung als frankophon angesehen werden?DeathAndPain hat geschrieben:Aber ja, die haben jede Menge Algerier usw. im Land. Die werden sicherlich auch nicht alle ordentliches Französisch sprechen und ihre Fehler in die Sprache genauso hineinschleifen, wie das bei uns passiert.
Nicht wirklich, weil er für sich betrachtet nicht erklärt, was seine Ursachen sind. Und da gibt es schon verschiedene Erklärungsmöglichkeiten.Ralf hat geschrieben:Der Niedergang der deutschen Sprache spricht für sich.
Ich denke, dass das meinen Erklärungsansatz eher noch stützt, denn auf diese Weise gelten Menschen als frankophon, die hälftig mit solchen einer fremden Sprache durchmischt sind. Ist doch klar, dass da viele Elemente (wahrscheinlich auch grammatikalischer Natur) jener fremden Sprache ins Französische reingemischt werden. Da umgekehrt betrachtet rund die Hälfte der Algerier nicht französisch spricht, aber zweifellos viel mit Französischsprechenden in Kontakt sein wird, wird da sicherlich eine Menge geradebrecht werden, genau wie es die Migranten hierzulande im Deutschen machen. Und "radebrechen" heißt in aller Regel "vereinfachen", denn wenn man alle Feinheiten einer Sprache nicht kennt, versucht man eben, möglichst vereinfacht das rüberzubringen, was man sagen möchte. Na ja, und wenn das allerorten sehr viele Menschen machen, dann setzen sich solche Vereinfachungen eben irgendwann durch. Auch deswegen, weil man sich irgendwann gar nicht mehr gewählt ausdrücken kann, wenn man nicht riskieren will, nicht mehr verstanden zu werden.black_adept hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass Algerien das Land mit den meisten französisch sprechenden Einwohnern nach Frankreich ist? Und das ( je nach Quelle ) immer noch 25-55% der Bevölkerung als frankophon angesehen werden?
Belege für solche Aussagen? Belgien ist zweisprachig und m.W. sprechen die dort kein allzu schlechtes Französisch obwohl sie in Kontakt mit wallonisch sprechenden Landsleuten sind. Selbiges gilt auch für Kanada, die Schweiz, Irland uvm. Selbst das Englisch das in den USA gesprochen wird ist nicht soooo weit entfernt vom Englisch in UK, obwohl dort die Anzahl der fremdsprachigen Zuwanderer in den letzten Jahrhunderten um ein vielfaches größer gewesen sein dürfte als hier bei uns. Und was den Niedergang der teutschen Sprache angeht: Vielleicht ist es ja genau wie früher - mit dem Unterschied, dass heutzutage viel mehr Leute sich öffentlich ( schriftlich im Netz z.B. ) äußern als früher, so dass du einfach einen anderern Ausschnitt der Sprachvielfalt mitbekommst als vorher und daraus dann deine Schlüsse ziehst.DeathAndPain hat geschrieben:Ich denke, dass das meinen Erklärungsansatz eher noch stützt, denn auf diese Weise gelten Menschen als frankophon, die hälftig mit solchen einer fremden Sprache durchmischt sind. Ist doch klar, dass da viele Elemente (wahrscheinlich auch grammatikalischer Natur) jener fremden Sprache ins Französische reingemischt werden. Da umgekehrt betrachtet rund die Hälfte der Algerier nicht französisch spricht, aber zweifellos viel mit Französischsprechenden in Kontakt sein wird, wird da sicherlich eine Menge geradebrecht werden, genau wie es die Migranten hierzulande im Deutschen machen. Und "radebrechen" heißt in aller Regel "vereinfachen", denn wenn man alle Feinheiten einer Sprache nicht kennt, versucht man eben, möglichst vereinfacht das rüberzubringen, was man sagen möchte. Na ja, und wenn das allerorten sehr viele Menschen machen, dann setzen sich solche Vereinfachungen eben irgendwann durch. Auch deswegen, weil man sich irgendwann gar nicht mehr gewählt ausdrücken kann, wenn man nicht riskieren will, nicht mehr verstanden zu werden.
Das ist ein gutes Argument. Ist ja bei vielerlei Themen so, z.B.:black_adept hat geschrieben:Und was den Niedergang der teutschen Sprache angeht: Vielleicht ist es ja genau wie früher - mit dem Unterschied, dass heutzutage viel mehr Leute sich öffentlich ( schriftlich im Netz z.B. ) äußern als früher, so dass du einfach einen anderern Ausschnitt der Sprachvielfalt mitbekommst als vorher und daraus dann deine Schlüsse ziehst.
Ich kann mich durchaus noch an meine Grundschulzeit erinnern, und da wurde in der Alltagssprache noch mehr mit grammatikalischen Konstruktionen gearbeitet, und das Futur I - und sogar das Futur II - waren noch in Gebrauch. Wobei der Verfall auch da bereits begonnen hatte. Wenn ich richtig alte Texte lese, von vor 100 Jahren oder gar noch älter (da reicht ein Blick in einen Text von Goethe, oder wenn Dir das übertrieben scheint, von Karl May), da schlackern mir die Ohren, aus was für einem mannigfaltigen Wortschatz die schöpfen, und zwar nicht nur dergestalt, dass sie andere Wörter als wir mit exakt dem gleichen Sinn verwendet hätten, sondern es waren Begriffe, die tatsächlich auch noch Schattierungen transportiert haben, zwischen denen im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr unterschieden wird.black_adept hat geschrieben:Vielleicht ist es ja genau wie früher - mit dem Unterschied, dass heutzutage viel mehr Leute sich öffentlich ( schriftlich im Netz z.B. ) äußern als früher, so dass du einfach einen anderern Ausschnitt der Sprachvielfalt mitbekommst als vorher und daraus dann deine Schlüsse ziehst.
Dann vergleiche das US-Englisch von heute doch mal mit dem British English von vor 100 Jahren! Die USA sind auch kulturell die dominierende Weltmacht, und selbstverständlich haben sich die Briten dem nicht entziehen können. Auch im Vereinigten Königreich laufen die ganzen Hollywood-Streifen und werden die ganzen amerikanischen Serien gezeigt. Wen wundert's, dass die auch so zu sprechen anfangen, wie es ihnen vorbildhaft in Kino und Fernsehen vorgemacht wird?Selbst das Englisch das in den USA gesprochen wird ist nicht soooo weit entfernt vom Englisch in UK, obwohl dort die Anzahl der fremdsprachigen Zuwanderer in den letzten Jahrhunderten um ein vielfaches größer gewesen sein dürfte als hier bei uns.
Jetzt widersprichst Du Dir selber. Erst sagst Du, dass die Zahl der Scheidungen langsam sinken würde (wobei hier natürlich nur ein prozentualer Wert Sinn ergibt, denn Ehen, die nicht geschlossen werden, können auch nicht geschieden werden (--> Churchill)), und dann räumst Du selber ein, dass religiöse Leute, die sich früher aus ideologischen Gründen nicht geschieden haben, heute häufiger zum Scheidungsanwalt gehen.Legxis hat geschrieben:tatsächlich sinkt die Zahl der Scheidungen langsam, obwohl mehr darüber gesprochen wird. Damals war es oft ein Tabu-Thema. Religiöse Leute haben sich oft nie geschieden, egal, wie furchtbar ihre Ehe war.
Das halte ich für eine gewagte Aussage. Früher hattest Du viel Krieg mit Schild und Schwert, wo dann einige Quadratkilometer den Besitzer gewechselt haben, und dann war es wieder zu Ende. Heute hast Du relative Stabilität dank nuklearer Abschreckung. Es knallt viel seltener, aber wenn es doch mal knallt, dann ist die ganze Welt final weg. Was ist die bessere Sicherheitslage?Legxis hat geschrieben:Generell ist die Welt heutzutage viel sicherer, obwohl es vielen Menschen nciht so vorkommt, besonders der älteren Generation. Man hört ja wie schrecklich es in anderen Ländern zugeht. Aber vor zwei Jahrhunderten waren fast alle Länder auf dem Kriegsfuß.
Oder Texte von Rammstein: https://www.azlyrics.com/lyrics/rammstein/hilfmir.html -- Worte wie "Gekreisch" sind fast völlig in Vergessenheit geraten. Lindemann hat auch sehr gute Gedichtbände rausgebracht. Eine der am meisten unterschätzten Bands in meinen Augen.DeathAndPain hat geschrieben:Ich kann mich durchaus noch an meine Grundschulzeit erinnern, und da wurde in der Alltagssprache noch mehr mit grammatikalischen Konstruktionen gearbeitet, und das Futur I - und sogar das Futur II - waren noch in Gebrauch. Wobei der Verfall auch da bereits begonnen hatte. Wenn ich richtig alte Texte lese, von vor 100 Jahren oder gar noch älter (da reicht ein Blick in einen Text von Goethe, oder wenn Dir das übertrieben scheint, von Karl May), da schlackern mir die Ohren, aus was für einem mannigfaltigen Wortschatz die schöpfen, und zwar nicht nur dergestalt, dass sie andere Wörter als wir mit exakt dem gleichen Sinn verwendet hätten, sondern es waren Begriffe, die tatsächlich auch noch Schattierungen transportiert haben, zwischen denen im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr unterschieden wird.
Glaub' ich nicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Hochzeitralf.wenzel hat geschrieben:Die Kriminalität sinkt. Wovor die Menschen Angst haben, ist die steigende Gewaltkriminalität. Ich kenne DU sehr lange und sehr gut, aber so gefährlich wie heute war es da nie.