TravellingEntwickler hat geschrieben: ↑20.02.2020 10:25
Jetzt denke ich mir dabei, wenn es doch von SAP (Enhancement, Modifikationen, UserExit) die Möglichkeiten gibt, wieso nicht?
Zunächst sollte man die Dinge differenziert betrachten und mal sortieren:
1. Modifikationen: nur im äußersten Notfall. Denn man weiß nicht, ob die SAP mit dem nächsten Relase alles geändert hat. Der SPAU-Abgleich fällt entsprechend umfangreich aus. Lieber etwas länger nach einem offiziellen Weg im SAP suchen....
2. Enhancement: Ja, dafür hat die SAP dies vorgesehen, aber auch dies schlägt beim SPAU-Abgleich auf und verursacht u.U. Folgeaufwände.
3. UserExit
Dazu zähle ich mal BTE, BDT, Badi, FQEVENTS etc.
Wir haben z.B. über eine eigene Anwendung die Transaktion PSOBWORK erweitert - via BDT. Dazu muss man aber wissen, was man tut und nach gut 10 Jahren Erfahrung haben wir hier auch aus vielen Fehlern gelernt.
Eine weitere Differenzierung würde ich nach Kunden- und Produktentwicklung machen. Wenn ich eine Entwicklung speziell nur für einen Kunden auf seinem System mache, kann das auch mal ein Modifikation sein.
Wenn ich aber eine Produktentwicklung mache, die ich an x-Kunden ausliefere, dann sind Modifikation ein no-go. Mit Enhancements sollte man vorsichtig umgehen, da man nicht weiß, was jeder Kunde an der Stelle am Code selbst hat. Lässt sich aber manchmal nicht vermeiden. Haben wir bei unserem Produkt auch an einigen Stellen, weil die SAP uns hier leider den Support verweigert hat.
Ergo:
Dein Kollege hatte schon recht. Primär ist Ziel, mit dem zu leben was die SAP im Standard anbietet. Dies führt zum geringsten Folgeaufwand. Wenn man jedoch erfahren genug ist, kann man den SAP-Standard auch mit einem vertretbaren Pflegeaufwand erweitern.