Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

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Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

Beitrag von Spookykid (Specialist / 140 / 28 / 0 ) »
Hallo zusammen,

ich befinde mich z.Z. im Praxissemester und absolviere dies in einem Großkonzern in der Nähe von Stuttgart. Die Abteilung, die mich für sechs Monate beschäftigt ist der Ansprechpartner der einzelnen Fachabteilungen für alle modulabhängigen SAP-Fragen. Es gibt hier für jedes Modul außer (HCM) mindestens einen Berater, welcher Third Level Support anbietet.

Ich mache mir natürlich Gedanken darüber, was nach dem Studium kommt und bin mir eigentlich sicher, dass ich kein Masterstudium nach meinem jetzigen Wirtschaftsinformatik Studium (Bachelor FH) mehr anfangen werde.
Ich könnte mir durchaus vorstellen später im SAP Bereich zu arbeiten. Ich bin aber nicht sicher, ob dies eher der Berater- oder der Entwicklerjob sein wird. Wenn ich unsere Berater anschaue, sind diese meist im Stress und scheinen auch keine wirkliche Freude an ihrem Job zu haben. Was habt ihre denn für Erfahrungen im Beratungsumfeld gesammelt?
Ist es den realistisch als Berater (ich weiss, relativ nichtssagender Ausdruck) und Entwickler gleichermaßen sein Brot zu verdienen? Welche Möglichkeiten gibt es denn noch im SAP Umfeld. Ein Prof von mir war früher Solution Manager bei SAP in Walldorf. Ich habe eine Idee, was sich darunter verbirgt, jedoch nicht im vollem Umfang?

Hier im Forum sind bestimmt beide Seiten vertreten, Entwickler und Berater. Ich fände es super, wenn ihr einige Sätze über die Thematik verlieren könntet.

Viele Grüße und Danke im Voraus

Spookykid

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Re: Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

Beitrag von a-dead-trousers (Top Expert / 4402 / 224 / 1183 ) »
hi!

Naja, ich glaub das kommt ganz darauf an in welcher Firma du in Endeffekt arbeitest. Oder ob du als Freelancer/Berater auf eigene Kasse agierst. Also ich denke ich habs recht gut getroffen. Wenn ich mir so die Berater anschaue die wir immer wieder mal im Haus haben und was die so an Stress aushalten müssen, dann bin ich wirklich froh darüber, dass ich zwar nicht soviel verdiene wie sie, aber mir der Job dafür Spaß macht. Sonst hätt ich wahrscheinlich auch nicht Zeit (und Lust) hier im Forum zu posten.
Hauptsächlich mache ich Kundenentwicklungen für unsere Firma. Das größte Problem daran ist, dass wir ziemlich viele Endanwender haben, die nicht alle gleich gut mit dem System umzugehen vermögen und es daher bei einem problemlos funktioniert und andere wiederum verzweifeln :oops:
Und dann gibts da noch die Vorgesetzten in den einzelenen Abteilungen die in ihren Bereichen unterschiedliche Arbeitsweise probagieren auf die wir uns immer wieder neu einstellen müssen. Aber damit lernt man umzugehen.

Wie schon am Anfang gesagt: Wenn du wirklich im SAP Umfeld arbeiten möchtest, musst du ganz genau darauf achten in welcher Firma du im Endeffekt anfängst. Aus meinen Beobachtungen heraus sind die großen Systemhäuser (Drittanbieter für Kundenlösungen, Dienstleister für Endkunden usw.) nicht die beste Wahl, da hier ein großer Termindruck herscht. Wir haben z.B. erst vor kurzem einen exzelenten Entwickler aus einer dieser Firmen "abgeworben" und er meint, dass er die Freude an der Arbeit wiederentdeckt hat. (überspitzt gesagt)

lg ADT
Theory is when you know something, but it doesn't work.
Practice is when something works, but you don't know why.
Programmers combine theory and practice: Nothing works and they don't know why.

ECC: 6.18
Basis: 7.50

Re: Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

Beitrag von Spookykid (Specialist / 140 / 28 / 0 ) »
Hey A-D-T,

danke für deinen Post. Hattest du schon ABAP Erfahrung, als du als Entwickler begonnen hattest? In deinem Post hast du von Entlohnung gesprochen. Ist diese als Berater soviel höher?

Grüße

Re: Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

Beitrag von black_adept (Top Expert / 4102 / 128 / 945 ) »
Hi spookykid,

für mich war die Entscheidung sehr einfach - ich bin mit Leib und Seele Programmierer und daher kam für mich nur die Entwicklung in Frage.
Ich habe zwar auch schon Schulungen gehalten ( quasi ABAP-Berater Bild ) - aber das war mir im Nachhinein dann doch zu langweilig.

Ich habe auch viel mit Beratern zu tun. Und es ist nicht so, dass alle Berater nur gestresst und/oder freudlos sind (und alle Entwickler glücklich).
Da muss halt jeder selber abwägen wie wichtig einem Selbstverwirklichung, Freude am Job, Aufstiegschancen und Gehalt etc sind.
Desweiteren solltest du beachten, dass beide Positionen sowohl als Festanstellung bei einem (End)Kunden als auch als Mitarbeiter in einem Beratungshaus möglich sind ( oder als Freelancer so wie ich -aber das kannst du direkt nach dem Studium eigentlich vergessen ).
Die Festanstellung ist nach meiner Erfahrung im Großen und Ganzen weniger stressig . Zumindest wenn man auf längere Zeit mittelt. Zu irgendwelchen Livegängen ist durchaus auch da Stress zu finden - aber danach wird es meist ruhiger. Als Mitarbeiter eines Beratungshauses gehst du öfters genau dann wenn der Stress nachlässt.
Wenn du mit dem Studium fertig bist würde ich an deiner Stelle ruhig eine Anstellung in einem Beratungshaus in die Erwägung ziehen. Der Kommentar von a-d-t bzgl. des Termindrucks stimmt natürlich - aber gerade am Anfang macht einem das noch nicht so viel aus. Außerdem hast du dort die Möglichkeit mehrere Kunden ( und deren verschiedene Herangehensweisen an diverse Themen) zu sehen und kommst in der Welt rum *hüstel*. Und wenn du später mal über einen Jobwechsel nachdenkst, ist grade dieses vielseitige Wissen dann von Vorteil. Außerdem kommst du in den Beratungshäusern meist ein wenig herum und wenn du dich dann beim Kunden gut anstellst, ist es nicht so abwegig dich abwerben zu lassen (siehe Posting von adt) wenn du durchblicken lässt, das dein Leben ein wenig ruhiger werden soll, wobei du dann schon genau weißt worauf du dich bei ebendiesem einlässt.


Ob man zweigleisig fahren kann/soll (Berater/Entwickler). Ich kenne diverse Modulberater, die sich -was ihre Programmierkenntnisse angeht- nicht verstecken müssen und teilweise dann die Anforderungen die normalerweise einem Entwickler zugetragen würden selber übernehmen. Es ist halt immer eine Frage wie komplex das Thema ist und ob sie selber genug Zeit für die Umsetzung ihrer Anforderungen haben ( bei größeren Projekten hat der Berater häufig genug andere Sachen um die Ohren und ist froh, den Programmierteil abgeben zu können ).
Aber zum Berufsanfang kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Denn als Berater musst du zunächst sehr viel über den Bereich zu lernen, in dem du beraten sollst. Du bist nämlich nachher dafür zuständig ein Problem zu analysieren und dann zu wissen welche Lösungsmöglichkeiten schon vorhanden sind und welche dieser Möglichkeiten das Problem am besten/schnellsten/günstigsten löst.
Und du solltest auch wissen, wenn etwas nicht geht. Und bis du dieses Wissen wirklich gut verinnerlicht hast, geht einige Zeit ins Land, in dem du dich hauptsächlich um dein Themengebiet kümmern solltest und nicht um Randgebiete ( in diesem Fall Entwicklung )
live long and prosper
Stefan Schmöcker

email: stefan@schmoecker.de

Re: Frage zum Beruf des Abap Entwicklers

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
In meinen Augen muss ein SAPler grundsätzlich von allen drei Dingen etwas verstehen - die Prozesse, das Customizing und die Programme. Es ist ein Graus, mit Modulberatern zusammenzuarbeiten, die nichtmal einen einfachen ABAP verstehen. Es geht also eher um die Vertiefungsrichtung als um ein ausschließliches Links oder Rechts.

Der wesentliche Unterschied ist wohl, dass man als Entwickler mehr im Hintergrund arbeitet. Das kann man als Vorteil sehen, weil es nicht ganz so stressbelastet ist, ich arbeite aber auch gern mit Menschen zusammen und dränge mich daher auch schonmal am Modulentwickler vorbei zum Kunden ;) (Mach ma' Platz da, datt kann isch ooch)

Auch wenn der große SAP-Einführungs-Hype ja nu lange vorbei ist, ist für fähige Entwickler oder Berater immer noch Platz - weil die wirklich guten SAPler ums Verrecken nicht mehr werden; die meisten fangen irgendwann an, was anderes zu machen, weil sie den Anforderungen der meisten (inzwischen sehr anspruchsvollen) Kunden nicht Herr werden.

Wenn man das aber richtig macht und wirklich gute Leistungen bringt, wenn man auch in Stresssituationen gute Arbeit macht und beruhigend auf das Team einwirken kann, kann da richtig was draus werden. Ich zum Beispiel fange gerade an, Mitarbeiter zu suchen - akut suche ich einen Junior- und einen Seniorentwickler. Letztere sind nicht so leicht zu finden, aber ich geb ja nicht auf ;)
Bild
Ralf Wenzel Heuristika SAP-Development
25 Jahre SAP-Entwickler • 20 Jahre Freiberufler
PublikationenUngarische NotationXing

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