Ach, du liebe Sch......

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Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
Manchmal kommen Herausforderungen aus einer Ecke, wo man sie nicht vermutet: Ich bin von der Schulklasse unseres Sohnes (15) angesprochen worden, ob ich meinen Beruf nicht in einem Vortrag vorstellen möchte. Ich hätte 15-20 Minuten Zeit. 15-20 Minuten, um diesen komplexen Beruf, den kaum einer versteht ("Ach, das ist doch mit Computern? Du, ich hab da ein Problem mit meinem Windows, kannst du nicht....?") einem Publikum vorzustellen, das nicht weiß, was ein Geschäftsprozess, was eine Buchführung, was ein Controlling ist.

Vielleicht eine gute Lehrstunde für mich selbst - weg von der Tiefe, alles mal auf ein paar Aspekte herunterzubrechen, die allgemeinverständlich sind. Falls jemand eine gute Idee hat, wie ich an die Sache herangehen sollte, wird die sicherlich Eingang in meine Überlegungen finden.


Ralf
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Ralf Wenzel Heuristika SAP-Development
25 Jahre SAP-Entwickler • 20 Jahre Freiberufler
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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von black_adept (Top Expert / 4102 / 128 / 945 ) »
Du sollst ja den Beruf vorstellen und nicht das was das im SAP-Umfeld im speziellen bedeutet. Und das was am nächsten dran ist an unserer Tätigkeit ist die Anwendungsentwicklung.
Meine Themenvorschläge die du dann mit Referenzen aus deinem Leben anreicherst.
  • Wege, wie man gezielt in diesen Beruf kommen könnte. Einerseits gibt es einen Ausbildungsberuf "AnwendungsentwicklerIn", andererseits kann man auch durch ein Studium hier reinrutschen oder als Quereinsteiger.
  • Was macht den Beruf so spannend, dass man ihn gerne längere Zeit ausführen möchte
  • Wie sind die Berufsaussichten? Kurzfristig: Eine (Ausbildungs)Stelle zu bekommen Langfristig: Wie wichtig/gefragt wird diese Tätigkeit auch in der Zukunft sein ( Jobsicherheit )
  • Dann speziell ABAP: Warum ist eine so proprietäre und recht unbekannte Sprache in so vielen (großen) Firmen gefragt und was bedeutet das in Bezug auf Jobsicherheit bzw. Einkommen.
  • Und vielleicht das Wichtigste zum Schluss: Vorteile ungarischer Notation und warum diese oftmöglichst verwendet werden sollte
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Stefan Schmöcker

email: stefan@schmoecker.de

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von waltersen (Specialist / 144 / 0 / 14 ) »
Hallo Ralf,

ich würde das auch eher allgemein angehen. Du bist Berater für betriebswirtschaftliche Software.

Also was macht ein Berater (für Software), was sind die Vorteile, was sind die Nachteile. SAP / ABAP kannst Du ja noch kurz streifen.

Gruß

Jan

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
black_adept hat geschrieben:Du sollst ja den Beruf vorstellen und nicht das was das im SAP-Umfeld im speziellen bedeutet. Und das was am nächsten dran ist an unserer Tätigkeit ist die Anwendungsentwicklung.
Meine Themenvorschläge die du dann mit Referenzen aus deinem Leben anreicherst.
  • Wege, wie man gezielt in diesen Beruf kommen könnte. Einerseits gibt es einen Ausbildungsberuf "AnwendungsentwicklerIn", andererseits kann man auch durch ein Studium hier reinrutschen oder als Quereinsteiger.
  • Was macht den Beruf so spannend, dass man ihn gerne längere Zeit ausführen möchte
  • Wie sind die Berufsaussichten? Kurzfristig: Eine (Ausbildungs)Stelle zu bekommen Langfristig: Wie wichtig/gefragt wird diese Tätigkeit auch in der Zukunft sein ( Jobsicherheit )
  • Dann speziell ABAP: Warum ist eine so proprietäre und recht unbekannte Sprache in so vielen (großen) Firmen gefragt und was bedeutet das in Bezug auf Jobsicherheit bzw. Einkommen.
  • Und vielleicht das Wichtigste zum Schluss: Vorteile ungarischer Notation und warum diese oftmöglichst verwendet werden sollte
Alles richtig - aber wenn ich damit anfange, was den Beruf so spannend macht, brauche ich ja schon 15 Minuten für ein einziges Beispiel. Warum war ein Fehler in einer Anwendung fast dafür verantwortlich, dass voll flugfähige Flugzeuge nicht hätten fliegen dürfen? Warum ist es spannend, die Software für einen Verpacker zu schreiben, der Amazon-Pakete zur Versendung vorbereitet? Was ist so spannend daran, ein Blutspendemodul oder eine Aboverwaltung für einen Zeitschriftenverlag zu entwickeln?

Wie erklärt man in 5 Minuten einem Jugendlichen, was SAP überhaupt ist und was es macht? Wenn ich länger brauche, komme ich gar nicht erst zum Thema. Ja, ich bin Berater für betriebswirtschaftliche Software, aber unter dem Begriff können sich die meisten Erwachsenen ja kaum was vorstellen - selbst Leute, die mit SAP arbeiten, haben oft keinen Blick für das große Ganze wenn sie sich über Kleinigkeiten aufregen.

Je länger ich darüber nachdenke, umso herausfordernder wird diese Aufgabe.

Das Thema Ungarische Notation lasse ich weg, die fliegen eh bald aus der EU raus, dann brauchen Ungarn wieder ein Visum, wenn sie einreisen wollen *fg


Ralf

PS: Geile Pointe zum Schluss, chapeau ;)

Nachtrag: Meine Frau ist ein bisschen angepisst - die ist Anwältin. Das war ihrem Sohn zu langweilig, er wollte was Interessantes liefern. ;)
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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ewx (Top Expert / 4851 / 313 / 642 ) »
ralf.wenzel hat geschrieben:Ich hätte 15-20 Minuten Zeit.
Das ist in der Tat eine Herausforderung... :D
Ich würde kurz einen Prozess erklären, den jeder kennt (Bestellung einer Handyhülle auf amazon), kurz die Objekte beschreiben (Auftrag, Lieferung, Lieferschein, Rechnung...) und dann der Hinweis, dass ja jemand programmieren muss, dass die Kundendaten aus der Datenbank auf das Rechnungsformular kommen müssen...

So ähnlich würde ich das glaube ich machen. Auf den Beruf selber (Berater/ Programmierer) kann man in der Zeit kaum eingehen, denke ich.

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
ewx hat geschrieben:
ralf.wenzel hat geschrieben:Ich hätte 15-20 Minuten Zeit.
Das ist in der Tat eine Herausforderung... :D
Ich würde kurz einen Prozess erklären, den jeder kennt (Bestellung einer Handyhülle auf amazon), kurz die Objekte beschreiben (Auftrag, Lieferung, Lieferschein, Rechnung...) und dann der Hinweis, dass ja jemand programmieren muss, dass die Kundendaten aus der Datenbank auf das Rechnungsformular kommen müssen...

So ähnlich würde ich das glaube ich machen. Auf den Beruf selber (Berater/ Programmierer) kann man in der Zeit kaum eingehen, denke ich.
Ich hab auch schon überlegt, ob es einen einfachen Prozess gibt, den im Grunde jeder kennt (ich war gedanklich gerade beim EDEKA, bei dem ein Artikel über den Scanner gezogen wird).

Da ich den Amazon-Prozess sehr gut kenne: Den muss ich sehr stark vereinfachen, sonst stehe ich zwei Stunden da ;)

Die wichtigste Message wird sein, wie geil ich den Beruf finde, weil es nie langweilig wird. Ich hab ja heute schon geschrieben, dass die Anwendungen, die ich heute schreibe, sich fundamental von denen unterscheiden, die ich Ende der 90er geschrieben habe. Da hat sich verdammt viel getan. Am letzten WE habe ich festgestellt: In meinem erlernten Beruf könnte ich heute noch arbeiten (Elektriker), da hat sich SO viel nicht getan.


Ralf

Nachtrag: Ich war am Freitag in einem Club, in dem der Strom teilweise ausgefallen ist aufgrund einer schlecht konzeptionierten Hausinstallation, die schlichtweg überlastet war. Da hab ich dann mal eben ausgeholfen und an einer Übergangslösung mitgebastelt. Man stelle sich vor, ich hätte vor fast 30 Jahren nicht als Elektriker aufgehört, sondern als SAP-Entwickler. Da hätte ich vllt. noch mit R/2 gearbeitet - heute ist der Beruf ein ganz anderer. Andere Sprachelemente, ganz andere Arbeitstechniken, etc. Bei den Elektrikern haben sich offensichtlich nichtmal die Kabelfarben geändert ;)
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Ralf Wenzel Heuristika SAP-Development
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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ewx (Top Expert / 4851 / 313 / 642 ) »
ralf.wenzel hat geschrieben:Bei den Elektrikern haben sich offensichtlich nichtmal die Kabelfarben geändert ;)
Und das ist auch gut so! :)

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von black_adept (Top Expert / 4102 / 128 / 945 ) »
ralf.wenzel hat geschrieben:... heute ist der Beruf ein ganz anderer. Andere Sprachelemente, ganz andere Arbeitstechniken, etc. Bei den Elektrikern haben sich offensichtlich nichtmal die Kabelfarben geändert ;)
Interessant wie man so verschiedene Sichten auf das selbe Thema haben kann.
Ich finde, dass das was ich heutzutage mache sich nicht wirklich von dem unterscheidet was ich in meiner Jugend gemacht habe. Ok - heutzutage gibt es Syntaxhighlighting, Objektorientierug und riesige Funktionsbibliotheken, so dass man deutlich komplexere Sachen angehen kann als früher weil man sich keine Gedanken mehr über Speicherplatzoptimierung, Implementierung eines Sortieralgorithmus oder hardwarenahes I/O-Handling machen muss. Aber ist ein sauber designter Prozess im SAP wirklich komplizierter als ein Bildschirmupdate getimed in die Austastlücke vor 30-40 Jahren? Oder ist das Debuggen einer SAP-Transaktion schwerer als sich selbst verändernder Assemblercode ( Kopierschutz damals )
Im Grunde mache ich heute immer noch das was ich schon in meiner Schulzeit gemacht habe: Es gibt ein großes, hochkomplexes Programm, dessen Gesamtheit ich gar nicht ermessen kann, bei dem der Ablauf optimiert werden soll. Immer noch sucht man nach speziellen Codestücken, wo man punktuell eingreifen kann um das Standardverhalten zu verändern. Und was heutzutage eine Automatisierung von abhängigen Daten ist war früher halt eine leicht veränderte Ablauflogik bei der Eingabe eines falschen Kopierschutzes ( BE (Branch if Equal) statt BNE (Branch if not Equal ) - das war nur 1 Bit was man da ändern musste ).
Das Grundprinzip ist aber immer noch das Selbe. Es gibt ein Problem und ich soll es lösen wobei mir nur bestimmte Mittel zur Verfügung stehen. Das Einzige was sich im Laufe der Jahre geändert hat sind eben die zur Verfügung stehenden Mittel und die Erfahrung wie man an Probleme heran geht.
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Stefan Schmöcker

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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von gottfriedstroh (ForumUser / 16 / 0 / 2 ) »
Wegen dem Vortrag, ich würde die einfach mal sich überlegen lassen, was bei einem normalen Einkauf im Supermarkt alles im Hintergrund passiert. Und zeigen, wie man das mit SAP und Co leicht machen kann, ohne alle Einkäufe auf ein Blatt Papier zu schreiben.

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
Ich suche gerade noch ein Beispiel für die Anforderung "Fähigkeit zur Abstraktion" - alles, was mir einfällt, ist zu nerdig oder bedarf eines eigenen Vortrages, um da überhaupt hinzukommen.

Hat wer von euch eine Idee, möglichst aus dem Leben gegriffen? Irgendwas Einleuchtendes, für dessen Verständnis man nicht viel Vorkenntnisse braucht.


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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ewx (Top Expert / 4851 / 313 / 642 ) »
Adresspflege:
"Auftraggeber" sagt: Bau mir eine Anwendung mit der ich die Adresse für den Lieferanten pflegen kann.
Dann baut man ja keinen Baustein "Adresspflege Lieferant" mit Feldern wie "Name_Lieferant", "Straße_Lieferant" etc, sondern abstrahiert auf "Adresse".
Und dann kann man - weil man durch die Abstraktion generell programmiert - steuern: welcher Adresstyp gepflegt werden soll: Lieferant, Kunde, Interessent...
Des Weiteren steuert man, welche Felder wann wie ausgeprägt sein sollen. Ein für einen Lieferanten sind aus "unserer" Sicht Öffnungszeiten vielleicht egal. Für einen Kunden jedoch sehr wichtig, um zu wissen, wann die Anlieferung erfolgen kann.

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ralf.wenzel (Top Expert / 3942 / 201 / 281 ) »
Daran hab ich auch gedacht, ebenso an das typische Beispiel Pkw/Lkw, aber bei Beidem waren mir die Gemeinsamkeiten zu offensichtlich. Ich würde gern etwas "Überraschendes" bringen, wo die Gemeinsamkeiten erst auf den zweiten Blick klar werden.

Ich könnte stundenlang über abstrakte Geschäftsprozesse eines Blutspendedienstes referieren, aber dazu müsste ich die Prozesse erst erklären um dann die abstrakten Gemeinsamkeiten zu verdeutlichen. Und genau dazu habe ich weder die Redezeit noch das Publikumsinteresse, weil das zu speziell ist.

Muss auch nix mit IT zu tun haben, einfach was, wo der Zuhörer denkt "Jo, beim zweiten Hinsehen gibt es da echt Gemeinsamkeiten".


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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von ewx (Top Expert / 4851 / 313 / 642 ) »
ralf.wenzel hat geschrieben:Ich würde gern etwas "Überraschendes" bringen
Wozu? Ist doch keine Zaubershow und "Abstraktion" ist auch nicht gerade "boah, geil ey".
Ansonsten die Info, dass es prinzipiell egal ist, ob man einen Lieferscheintext oder Kundentext hat. Text ist Text. Und die Speicherung erfolgt zu einem "Objekt"

Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von black_adept (Top Expert / 4102 / 128 / 945 ) »
Ein Beispiel ist die bekannte mathematische Aufgabe "Band um die Erde" bzw. "Band um die Apfelsine" wobei das Band dann um 1m verlängert wird und man schätzen soll wie weit wohl das Band dann von der Oberfläche absteht bei Erde bzw. Apfelsine. Erde bzw. Apfelsine wird zu "Kugel/Kreis" abstrahiert. Und das Ergebnis ist ja auch für die meisten recht verblüffend, die das noch nicht kennen.https://www.allmystery.de/themen/gw48896
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Re: Ach, du liebe Sch......

Beitrag von Wann (ForumUser / 60 / 3 / 15 ) »
Betrachte die Schüler doch als Kunden.

Sie sind auf der Suche nach Handy / Buch / Schuhe . Was sind mögliche Selektionskriterien? (Hersteller, Autor, Größe, ...)
Wie sieht die mögliche Ausgabe aus?
Welche Anbieter gibt es? (Adresse, Lieferzeit, Zuverlässigkeit, ...)
Weitere Informationen? (Zubehör, Genre, ... )
Wie kommt ein neuer Artikel hinzu?

Da dürfte schon deutlich werden, dass es viel zu tun gibt.


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