Schön, dass Du dich damit auseinandersetzt unter diesen vielen Aspekten.
1. Es ist theoretisch auch von zuhause aus möglich "private" Dinge in der Umgebung programmieren zu können, mit ein wenig Aufwand sich das einzurichten. Damals half mir das Buch "Schrödinger programmiert ABAP". Damit habe ich mir immer wieder versucht selber kleine Beispiele aufzubauen.
2. Frontend ist in den Unternehmen ein weit gefasster Begriff, das kann schon ein Dynpro sein, über das Web Dynpro dann weiter in die neuesten Techniken wie UI5. Außer UI5 basieren jedoch so ziemlich alle Techniken auf der Idee der Abwärtskompatibilität und der Idee der Kapselungen.
3. Gerade die Abwärtskompatibilität ermöglicht es einem auch nach 1 oder 2 Jahren recht gut wieder einzusteigen.
4. ABAP ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man vom Grundprinzip her nicht, man vergisst vielleicht das Ein oder Andere aber an sich, hast Du es einmal angefangen und verstanden, solltest Du da immer Trittsicher drin sein können.
5. Man darf sich nicht von der Werbung SAP blenden lassen was die Produkte anbelangt. In der Industrie wird/werden oftmals alte Produkte gefahren und bis die mal abgelöst werden vergehen oftmals 10-15 Jahre. Soll bedeuten, im Regelfall hat man erst einmal ein viertel seines Berufsleben "ruhe" vor "Neuerungen".
6. In Deutschland werden by the way immer mehr öffentliche Behörden mit SAP Produkten ausgestattet, deren Dienstleister zahlen relativ stabile, wenn auch nicht beste Gehälter. Außerdem nehmen die einen mit Kusshand, der Markt ist in Ballungsräumen ziemlich leer gefegt.
7. Weiterbildungen wird und sollte Dir ohnehin hierbei immer das Unternehmen zahlen. Im Jahr kann es, muss aber nicht, Sinn machen eine Schulung zu besuchen, nicht unbedingt um wieder ein neues Produkt kennen zu lernen sondern weil man dort Tricks und Tipps von SAP Trainern mitbekommt oder gar von anderen Teilnehmern die einem weiterhelfen können.
8. Wenn Du dich für das Programmieren in SAP entscheidest ist es viel wichtiger in welchem Bereich Du das machen möchtest, denn SAP kommt für jeden Bereich mit unterschiedlichen Modulen daher, z.B. HR; Controlling, Materialwirtschaft usw. . Du ahnst es also schon, es ist wichtig als SAP Entwickler die Sprache zu beherrschen aber genauso wichtig ist es sich in dem Modul auszukennen und in der Fachlichkeit trittsicher zu werden.
9. Die Produkte von SAP sind weltweit so tief in Prozessen verankert, dass es eher unwahrscheinlich ist, als Entwickler auch in 10 Jahren keine Arbeit mehr zu finden. Beispiel, selbst wenn man davon ausgehen würde morgen ist SAP Pleite und liefert nicht mehr aus, dann würde es Jahre dauern bis in Industrien und öffentlichen Einrichtungen das Produkt umgestellt sein würde.
10. Nach so 3 Jahren Berufserfahrung ist die Möglichkeit groß, wenn man auf entsprechenden Plattformen unterwegs ist (siehe Xing oder LinkedIn), von Headhunter angesprochen zu werden, theoretisch brauchst Du dich also nicht mehr darum zu kümmern wo ein neuer Job auf Dich warten könnte, sondern man spricht Dich an. Aktuell sind die Benefits die abzugreifen sind auch enorm hoch. Ein besonderes Beispiel ist das Homeoffice, vor 2 Jahren eher schwer zu verhandeln. Heute schmeißt man es einem hinterher. Praktisch wenn man unflexibel wird was räumliche Veränderungen anbelangt.
Fazit: Dies ist nun alles sehr pro ABAP-Entwickler, einiges wird sich auch auf den reinen Frontend-Entwickler denken lassen. Als ABAP-Entwickler hast Du ein solides "Handwerk" mit vielen Möglichkeiten der späteren Spezialisierung. Du kannst in die Industrie gehen, zu einem Dienstleister, in den öffentlichen Bereich, Du kannst es relativ in der näheren Umgebung ausüben oder weltweit Dein Glück versuchen, Du hast eine sehr große Auswahl an Möglichkeiten bei guter/sehr guter Bezahlung.