Gut, dann sagst du dem Kunden "Geht nicht" wenn er dir eine Anforderung beschreibt, für die er derzeit eine SAPGUI braucht, die er aber auf dem Endgerät nicht zur Verfügung hat?Daniel hat geschrieben:Nur weil etwas gerade vorhanden ist muss es nicht unbedingt
auch geeignet sein.
Das behauptet ja keiner - ich höre aus einer Richtung immer nur "ist zu unsicher", "ist ungeeignet", etc. Ohne Ansicht auf den Einzelfall. Warum die Sicherheit ein Problem sein soll, wenn ich in einem Lager (also im lokalen Netz) einen Barcodereader verwende, der einen Browser verwendet, ist mir ein Rätsel.Daniel hat geschrieben:Und es gibt sicher auch Anwendungen wo das passt. Das kann man
nur für den Einzelfall seriös beantworten.
Das bezieht sich auf die Idee Browser-Lösungen als DIE Lösungralf.wenzel hat geschrieben: ich höre aus einer Richtung immer nur "ist zu unsicher", "ist ungeeignet", etc. Ohne Ansicht auf den Einzelfall.
Ich beende jetzt die "Diskussion", in der mir Sachen in den Mund gelegt werden, die ich weder geschrieben noch gemeint habe.Daniel hat geschrieben:Das bezieht sich auf die Idee Browser-Lösungen als DIE Lösung
für alles zu betrachten. Das kann im Einzelfall durchaus auch
anders sein. Aber als Ablösung für die GUI? Bitte nicht.
Ich gebe dir ja ungern recht - aber hier mache ich das mal ausnahmsweise in den Teilen wo du sagst, dass es schön wäre eine einheitliche Entwicklungsumgebung für alles zu haben. Ist schließlich fast Wochenende.ralf.wenzel hat geschrieben:Für den Barcodereader haben wir eine andere Möglichkeit (von der ich nicht viel halte), ich habe andere aufgezählt, wo es dann aufhört. Es gibt etliche Anforderungen, von beliebigen Geräten aus Prozesse anzusteuern (das klassische iPhone ist nur ein Beispiel unter vielen). Diese Geräte haben alle die Gemeinsamkeit, einen Browser zu haben. Und die SAP wird keine GUI für alle diese Geräte schreiben wollen oder können.
DIESER fortschreitenden Entwicklung können wir uns alle nicht verwehren.
a-dead-trousers hat geschrieben:Da Dynpros noch aus prozeduralen Urzeiten stammen muss man sich überlegen wie man diese mit einem modernen (klassenbasierten) MVC (oder von mir aus auch MVVM) verbindet.4byte hat geschrieben: Wie kann ich mir das vorstellen?
Es gibt einige interessante Ansätze dazu von SAP selbst, aber die Frameworks sind irgendwo mittendrinnen stehengebleiben, als die SAP den Schwenk zu HTML5 (UI5 usw.) vollzog.
Was ich bislang von unseren Software-Lieferanten so gesehen hab ist, dass alle (notgedrungen) ein eigenes Dynpro <-> Klasse Framework begonnen haben.
black_adept hat geschrieben:Ich gebe dir ja ungern recht - aber hier mache ich das mal ausnahmsweise in den Teilen wo du sagst, dass es schön wäre eine einheitliche Entwicklungsumgebung für alles zu haben. Ist schließlich fast Wochenende.ralf.wenzel hat geschrieben:Für den Barcodereader haben wir eine andere Möglichkeit (von der ich nicht viel halte), ich habe andere aufgezählt, wo es dann aufhört. Es gibt etliche Anforderungen, von beliebigen Geräten aus Prozesse anzusteuern (das klassische iPhone ist nur ein Beispiel unter vielen). Diese Geräte haben alle die Gemeinsamkeit, einen Browser zu haben. Und die SAP wird keine GUI für alle diese Geräte schreiben wollen oder können.
DIESER fortschreitenden Entwicklung können wir uns alle nicht verwehren.
Nichtsdestotrotz. Auch wenn SAP keine Lust hat eine GUI für alle Geräte zu schreiben bzw das die UI5-Umgebung sein soll. Sie haben eine GUI für Windows, eine Portierung auf HTML derselben und tatsächlich browserbasierten Krams.
Der Hauptunterschied für meine Kunden. Sie brauchen jetzt Lösungen für ihre Probleme, "schönere" Darstellungen sind schnuppe weil entweder irgendwann auf Hana migriert wird und das dann sowieso hinfällig wird bzw. die Gui häufig für's tägliche Arbeiten als sinnvoller angesehen wird. Gerade die Beispiele à la "Produktionsleiter will via Handy eine Freigabe erteilen" ist bei den meisten meiner Kunden völlig irrelevant. Die Leute, die am SAP arbeiten haben nicht ohne Grund zwei oder drei Monitore um alle Informationen parat zu haben - die IPhone-SAP-Benutzer sind da eher die Sonderfälle für die keine Extrawürste gebraten werden. Und wenn es dann doch gebraucht wird, dann wird halt auch mal eine Browserversion angeboten - aber nicht für die "normalen" Benutzer, die mit der Windows-SAPGUI sehr gut leben können und damit eigentlich alles am System erledigen können und sich zudem noch über eine bessere Haptik und bessere Antwortzeiten freuen dafür aber über die prähistorische Aufbereitung ärgern.
Und letztendlich: Ich erwähnte es irgendwo anders schon: Kosten/Nutzen Relation.
Für eine dynprobasierte Anwendung brauche ich eine gewisse Zeit - alles andere dauert länger. Kann nicht State-of-the-Art OO-mäßig aufgebaut werden - aber das sieht der Anwender sowieso nicht sondern nur diejenigen die das nachher warten müssen. Und wenn das nachträglich tatsächlich auf einen weiteren View erweitert werden muss kostet das später weiteren Aufwand um es dann von mir aus auf MVC umzuschreiben. Das muss multipliziert werden mit der Wahrscheinlichkeit, dass es diesen weiteren View später geben muss. Hier muss ich ehrlich sagen - bei den Anwendungen die ich meist schreibe ist das eher unwahrscheinlich und bis dann irgenwann mal HANA eingeführt wird absolut ausreichend für die User. Klar würde ich gerne "schönere" Programme erstellen - aber aus Gründen die nur die AGs verstehen scheint man dort der Meinung zu sein, dass der eben beschriebene Ansatz für sie günstiger ist. Meine Aufgabe ist es aber auch nicht ein Programm zu erstellen so wie ich es haben möchte ( was deinen Vorstellungen vielleicht deutlich näher ist als du denkst ) sondern so wie der Kunde es wünscht wobei ich ihm natürlich beratend die anderen Vorteile erklären kann. Aber rechnen muss der am Ende selbst - und du siehst an diesem Post wo es dann fast immer endet.
Vielleicht noch mal ein anderer Gesichtspunkt der Budgetplaung - nämlich die Kapzitätskomponente. Wenn alles schick, modern, erweiterbar gemacht werden soll kostet das auch mehr Zeit ( und damit meist auch mehr Geld ) und somit mehr Entwickler, wenn eine feste Arbeitslast zu einem speziellen Datum fertig sein muss. Und du weißt ja selber wie es gerade jetzt wo ich das schreibe aussieht: Finde mal gute Entwickler.
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Nominiert für das Posting des Monats!gtoXX hat geschrieben:Ein guter Entwickler schafft erweiterbare Programme in der selben Zeit, wie ein schlechter den Standard ^^.
Was der AG bezahlt ist eine andere Sache. Wenn ich den Aufwand später in Wartbarkeit und Funktionalitätseinbussen bzw. Mehraufwand xür Anpssungen stecke, ist keinem geholfen.
Ich kenne natürlich die Argumentation, die Du meinst. Mit aber ein wenig Invest in das Design, was ich später in der Entwicklung dann ausgleichen kann, wäre oft viel geholfen.
Lustig sind doch immer die Anforderungen. uML ja bitte, aber lesen kann es keiner ... Doku .. Ja bitte. Aber in Word. Bloss nicht inplace, wo jeder neue User auch drauf zu greifen kann.
Die erste Lüge ist immer : "Das wird sich nie ändern" und die 2.te : "Das geht auf keinen Fall anders."
Klar gilt immer abzuwägen wrlche Komplexität sinnvoll ist und für einen Auftragsprogrammierer sind absehbare Anpassungen ja kein Nachteil^^.
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gtoXX
Leider ist es aber meist so: Ich habe einen Entwickler und der muss was entwickeln, so dass dieses Argument nicht zieht.gtoXX hat geschrieben:Ein guter Entwickler schafft erweiterbare Programme in der selben Zeit, wie ein schlechter den Standard ^^.
Wieder die Diskrepanz zwischen Wunschdenken und Realität. Das kannst du noch so oft vorbeten - wenn der Verantwortliche für das Entwicklungsbudget nicht der selbe ist wie derjenige für das Wartungsbudget nützt die beste Argumentation nichts. Wenn es dann doch mal der selbe ist müsstest du den Vorteil beziffern können - und ich wüsste nicht, wie du das machen willst. Aber hier ist auch wieder ein Unterschied ob du für ein Systemhaus arbeitest, welches ihr Produkt an andere Kunden weitervertreiben oder für einen Enduser, der nur für sein Sytem entwickelt. Und das Letzere ist in meiner Realität meist der Fall. Als Entwickler kannst du dann nur so gut es geht für spätere Wartbarkeit sorgen - aber wenn das dann spürbar ins Budget geht bekommst du Ärger weil dein Auftrag eben ein anderer ist.gtoXX hat geschrieben:Was der AG bezahlt ist eine andere Sache. Wenn ich den Aufwand später in Wartbarkeit und Funktionalitätseinbussen bzw. Mehraufwand xür Anpssungen stecke, ist keinem geholfen.
Ich kenne natürlich die Argumentation, die Du meinst. Mit aber ein wenig Invest in das Design, was ich später in der Entwicklung dann ausgleichen kann, wäre oft viel geholfen.
Ich kenne tatsächlich keinen brauchbaren Entwickler, der so denkt. Gibt es bestimmt - aber irgendwie sind mir bisher nur Leute untergekommen, die ein gesundes Berufsethos haben.gtoXX hat geschrieben:und für einen Auftragsprogrammierer sind absehbare Anpassungen ja kein Nachteil^^.
Das ist leider oft so, aber manchmal gibt es eben auch Entwicklungsleiter, die für das Coding im System verantwortlich sind. Das merkt man einem Endkunden dann auch an, weil er Coding abnimmt statt es einfach abzunicken. Der weiß, dass ein Test etwas anderes ist als Ausprobieren. Und der sagt "mein Produkt (das Coding) soll ähnlichen Qualitätskriterien unterliegen wie die Produkte, die meine Firma verkauft".black_adept hat geschrieben:Als Entwickler kannst du dann nur so gut es geht für spätere Wartbarkeit sorgen - aber wenn das dann spürbar ins Budget geht bekommst du Ärger weil dein Auftrag eben ein anderer ist.
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black_adept hat geschrieben:Leider ist es aber meist so: Ich habe einen Entwickler und der muss was entwickeln, so dass dieses Argument nicht zieht.gtoXX hat geschrieben:Ein guter Entwickler schafft erweiterbare Programme in der selben Zeit, wie ein schlechter den Standard ^^.Wieder die Diskrepanz zwischen Wunschdenken und Realität. Das kannst du noch so oft vorbeten - wenn der Verantwortliche für das Entwicklungsbudget nicht der selbe ist wie derjenige für das Wartungsbudget nützt die beste Argumentation nichts. Wenn es dann doch mal der selbe ist müsstest du den Vorteil beziffern können - und ich wüsste nicht, wie du das machen willst. Aber hier ist auch wieder ein Unterschied ob du für ein Systemhaus arbeitest, welches ihr Produkt an andere Kunden weitervertreiben oder für einen Enduser, der nur für sein Sytem entwickelt. Und das Letzere ist in meiner Realität meist der Fall. Als Entwickler kannst du dann nur so gut es geht für spätere Wartbarkeit sorgen - aber wenn das dann spürbar ins Budget geht bekommst du Ärger weil dein Auftrag eben ein anderer ist.gtoXX hat geschrieben:Was der AG bezahlt ist eine andere Sache. Wenn ich den Aufwand später in Wartbarkeit und Funktionalitätseinbussen bzw. Mehraufwand xür Anpssungen stecke, ist keinem geholfen.
Ich kenne natürlich die Argumentation, die Du meinst. Mit aber ein wenig Invest in das Design, was ich später in der Entwicklung dann ausgleichen kann, wäre oft viel geholfen.Ich kenne tatsächlich keinen brauchbaren Entwickler, der so denkt. Gibt es bestimmt - aber irgendwie sind mir bisher nur Leute untergekommen, die ein gesundes Berufsethos haben.gtoXX hat geschrieben:und für einen Auftragsprogrammierer sind absehbare Anpassungen ja kein Nachteil^^.
Nachtrag: Eher kommt mir folgendes unter: "Ich habe da noch folgende Lücke entdeckt - das müsste man noch irgendwie abfangen, aber das dauert halt ein wenig und ihr müsstet vorher noch klären wie dann zu verfahren ist" "Antwort: Ist egal - wir haben das jetzt so definiert und getestet und das passt. Wenn die Anwender das dann doch mitkriegen können die ja einen Change-Request stellen"